HERZLICHENGLÜCKWUNSCH

14.02.2019 | Stand 14.02.2019, 4:00 Uhr

Den Glückwünschen zum 80. für Dr. Josef Schönberger (re.) schloss sich auch 2. Bürgermeister Hans-Peter Brodschelm an. −Foto: Jäger

Dr. Josef Schönbergerein beschäftigter 80erJulbach. Sein wahres Alter merkt man ihm gewiss nicht an, doch Dr. Josef Schönberger feierte kürzlich seinen 80. Geburtstag. Geboren und aufgewachsen ist er in dem Haus, in dem er nach wie vor in der Palmstraße lebt und als Psychotherapeut praktiziert.

Die Volksschule hat Schönberger in Julbach besucht, ehe er auf das Gymnasium in Simbach wechselte. Nach dem Abitur studierte er an der Universität München. Seine Doktorarbeit legte er in Biologie ab, mit Grenzgebiet zur Psychologie zum Thema "Abschirmung von Außenreizen. Wie reagiert der Mensch?". Und in solche "Grenzgebiete" wagte sich der junge Wissenschaftler fortan immer wieder.

Zunächst baute Dr. Schönberger für seinen biologischen Fachbereich ein Labor an der Uni München auf. Zudem bildete er sich fünf Jahre lang zum Psychotherapeuten weiter. 14 Jahre lang folgte eine interessante Tätigkeit in der politischen Erwachsenenbildung an der Georg-von-Vollmar-Akademie in Kochel am See mit Wirkungskreis rund um "Kommunikation, Konflikte und Gesundheitswesen".

Ein halbes Jahr verbrachte er in Sri Lanka mit politischer Bildung, lernte dort in erster Linie Land und Leute kennen. Und vor allem eine andere Kultur. Genau das war es, was den Psychotherapeuten zunehmend immer mehr reizte: die Arbeit mit einem anderem kulturellen Gepräge.

In der Dr.-Rother-Klinik in Simbach (Inntalklinik – jetzt Ameos-Klinikum) begann er mit Therapien von Angst- und Panik-Patienten. "Es war ein großes Geschenk, dass ich in diese Klinik gekommen bin ", erinnerte er sich gerne. Denn es schloss sich der Aufbau einer interkulturellen Station mit ausländischen Patienten aus völlig anderen Lebensweisen an. Dr. Schönberger schwärmte: "Ich hatte ein tolle Zusammenarbeit mit ausländischen Ärzten, Therapeuten und Krankenschwestern". Mit 65 Jahren ging er zwar in den Ruhestand, arbeitete jedoch noch auf freiberuflicher Basis ein paar Jahre weiter. Noch heute betreut er Patienten in München und Julbach.

Dr. Josef Schönberger hat etliche Bücher und wissenschaftliche Artikel verfasst. Mit besonderem Stolz erfüllt ihn sein Buch "Die Wiederentdeckung des Respekts – wie interkulturelle Begegnungen gelingen können". Das Vorwort darin hat kein geringerer als der Dalai Lama geschrieben. Derzeit ist das Werk vergriffen, an einer 2. Auflage arbeitet er gerade. Behandelt wird darin, wie man aus der Verschiedenheit der Menschen eine Chance sehen kann.

Auf die Frage, wie man die 80 in so beneidenswertem Befinden erreichen kann, antwortete Dr. Schönberger: "Man muss für alles lebendig bleiben und seine Wurzeln kennen." Dabei habe er immer strikt zwischen Arbeit und Privatem getrennt.

Und ein bemerkenswerter Satz folgte: "Das Meiste, das ich über Menschen weiß, habe ich in der Natur gelernt". Die schon in früher Jugend erlernte Demut, Erdung und Bodenständigkeit ließen ihn 47 Jahre lang Menschen mit Problemen helfen. Seine vielen Vorträge konnte er gerade deshalb in verständlicher Umgangssprache halten, wie er schmunzelnd anmerkte, "weil mich meine Mutter Martha immerzu gefragt hat, was heißt dies, was bedeutet das?" Wie gut er erzählen und komplexe Zusammenhänge erklären kann, hat Dr. Schönberger bei der 900-Jahr-Feier der Gemeinde im Jahr 2012 in seinem unvergessenen historischen Blick in die Vergangenheit einer großen Zuhörerschaft näher gebracht.

An seinem 80. überbrachte 2. Bürgermeister Hans-Peter Brodschelm die Glückwünsche der Gemeinde. Dabei waren jede Menge wissenswerter Geschehnisse aus dem Munde eines Weltreisenden, wie es Dr. Josef Schönberger zweifelsohne ist, zu erfahren.

− jä