Bei der Kommunalwahl am 15. März sind in drei Gemeinden im Zwieseler Winkel neue Bürgermeister gewählt worden. Für drei Rathaus-Chefs heißt es in diesen Tagen also langsam Abschied nehmen vom Amt. Wir haben uns mit Herbert Schreiner (SPD) aus Frauenau unterhalten.
Herr Schreiner, Ihre Zeit als Bürgermeister geht zu Ende. Was ist das für ein Gefühl?
Ich gehe mit einem guten Gefühl auf das Ende meiner Amtszeit zu. Ich war 24 Jahre in der Verantwortung für meine Heimatgemeinde, zehn Jahre als 2. Bürgermeister und 14 Jahre als 1. Bürgermeister. Sicherlich wird der 30. April 2020 ein einschneidender Tag in meinem Leben, aber ich scheide mit der Gewissheit aus dem Amt, dass ich in den letzten Jahren alles dafür getan habe, dass es in Frauenau gut gelaufen ist.
Wenn Sie zurückblicken auf Ihre Zeit als Bürgermeister: Auf was sind Sie stolz?Allem voran bin ich erst einmal stolz, dass ich über die Jahre Bürgermeister unserer Gemeinde sein durfte und dass ich von den Frauenauerinnen und Frauenauern dreimal mit immer guten Ergebnissen zum Bürgermeister gewählt worden bin. Es gibt vieles, auf das man im Nachhinein stolz sein kann, ich denke aber, dass die Verstaatlichung des Glasmuseums mich in zweierlei Hinsicht stolz gemacht hat. Einmal, weil das Museum nach sieben Jahren harten Verhandelns auf den Freistaat überging und für die Gemeinde eine wesentliche finanzielle Entlastung brachte, und einmal, weil wir jetzt in Frauenau ein Staatliches Museum zur Geschichte der Glaskultur haben und mit der Verstaatlichung eine große Aufwertung des Hauses erfolgt ist. Wir sind mit dieser Lösung zweimal auf der Gewinnerseite.
Ein gewisser Stolz schwingt auch mit, wenn es um die Finanzen der Gemeinde geht. Als ich angefangen habe, waren wir mit 9,6 Millionen Euro verschuldet, heute stehen wir fast schuldenfrei da – dank der Mithilfe des Freistaates, aber auch aus eigener Kraft. Danke an den Gemeinderat, der über all die Jahre diese Konsolidierung mitgetragen hat! Es hat sich gelohnt.
− chr
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