München
"Herabwürdigung": Aigner kritisiert neue Pro7-Show "M.O.M - Milf oder Missy"

05.06.2020 | Stand 05.06.2020, 17:34 Uhr

Landtagspräsidentin Ilse Aigner. −Foto: dpa

Bayerns Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) wirft dem Sender Pro Sieben/Sat1 vor, mit einer Werbekampagne die Menschenwürde zu verletzten.

Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag) geht es um Plakate für eine Datingshow des Pro Sieben-Streamingdienstes "Joyn". Darauf lächeln zwei Frauen in die Kamera, darunter steht der Schriftzug: "Was Altes? Was Junges? Was Neues!" In einem Brief an Pro Sieben schreibt Aigner nach Angaben der Zeitung: "Für mich steht außer Frage, dass hier Frauen wie Dinge behandelt und bewertet werden".

Aigner: Name "eine Herabwürdigung"

Auch der Name der Datingshow "M.O.M. - Milf oder Missy" sei eine "Herabwürdigung", weil das Wort "Milf" vorkomme, eine etwa in der Pornoszene gängige Abkürzung für "Mother I‘d like to fuck". Eine solche Kampagne könne "die Menschenwürde verletzen" und sei "alles andere als hilfreich für das gesamtgesellschaftliche Bemühen um ein respektvolles Miteinander", so Aigner weiter.

Sie appelliere dringend an den Medienkonzern, bei seinen Kampagnen mehr gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Auch Münchens zweite Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (Grüne) protestierte gegen die Kampagne und nannte sie "geschmacklos". Die zuständige Agentur habe ihr mitgeteilt, die Plakate sollten nach den Pfingstferien abgehängt werden.

Petition gegen Sexismus

Auch im Internet gibt es sehr viel Kritik an der im Mai gestarteten Show, bei der sich ein 57-jähriger und ein 28-jähriger Mann unter 14 Frauen unterschiedlichen Alters ihre "Traumfrau" aussuchen sollen. Unter anderem gibt es eine Online-Petition "gegen Sexismus im öffentlichen Fernsehen".

− kna