Marktl
Heimatbund präsentiert Sonderschau "Alte Urkunden und Briefereien"

05.05.2022 | Stand 19.09.2023, 21:59 Uhr

Mit diesem Plakat weisen (von links) Georg Remmelberger, Franz Sprüderer und Josef Straßer auf die kommende Ausstellung hin. −Foto: Kleiner

Anlässlich der 600-Jahrfeier der Verleihung der Marktrechte im Jahr 1422 durch Herzog Heinrich den Reichen veranstaltet der Heimatbund eine Sonderausstellung über alte Urkunden und Briefereien über den Heimatort Marktl.

Der Heimatbund öffnet sein Archiv und zeigt eine Auswahl seines reichen Urkundenschatzes aus acht Jahrhunderten. Geschichtsbegeisterte haben die Möglichkeit, vor allem Urkunden zur Entstehung der kleinen Marktgemeinde zu sehen, wie zum Beispiel die Kaufurkunde des "Markchtel zu Stamheim" von 1386, und die sogenannten Freiheitsbriefe zur Marktrechts- und Erbrechtsverleihung von 1422, zur Wappenverleihung von 1477 und zur Wochen- und Jahrmarktsverleihung von 1535.

Insbesondere wird auch eine Original-Papsturkunde von Papst Bonifatius IX. vom Jahr 1399 gezeigt werden, die in karolingischen Minuskeln geschrieben ist und als einzig erhaltene Papsturkunde im ganzen Landkreis Altötting gilt, sowie ein herzogliches Urbarbuch vom Jahr 1589, das ebenfalls Seltenheitswert besitzt.

Das jüngste der 33 ausgestellten Original-Dokumente stammt ebenfalls von einem Papst, nämlich von Papst emeritus Benedikt XVI., ein Gratulationsschreiben zum 600. Jubiläum der Marktrechtsverleihung vom 25. Januar 2022. Ausgestellt sind aber auch Dokumente über die berufliche Tätigkeit von dessen Vater, Joseph Ratzinger sen., als Gendarm in Marktl, so Versetzungs- und Beförderungsurkunden aus dem Jahr 1925/26 und ein Eintrag in der Mitgliederliste des Heimatbundes im Jahr 1926.

Zu verdanken ist die Sonderausstellung, die als einmalig in der Region gilt, dem unermüdlichen Heimatforscher Georg Remmelberger, der sie mit Unterstützung des Heimatbundvorsitzenden Josef Straßer und des Museumsleiters Franz Sprüderer liebevoll und mit viel Aufwand eingerichtet hat. Die ältesten Urkunden der Schau aus dem 11. und 12.Jahrhundert sind Kopien, so etwa die älteste Urkunde der Wittelsbacher. Georg Remmelberger hat sie im Bayerischen Hauptstaatsarchiv im München entdeckt.

Geöffnet ist die Ausstellung im Heimatmuseum vom 7. bis 22.Mai, jeweils von 13 bis 15 Uhr, montags und dienstags ist geschlossen. Der Eintritt ist frei. Der Heimatbund freut sich auf regen Besuch.

− mk/red