Passau
Grünes Licht für Ferienprogramme

06.07.2020 | Stand 19.09.2023, 6:05 Uhr

Beim Spielen müssen die Kinder heuer Abstand halten. −Foto: Archiv Eckelt

An Ostern ist das Ferienprogramm des Passauer Stadtjugendrings ausgefallen, an Pfingsten hat es immerhin Online-Ersatz gegeben. Jetzt, in den Sommerferien, findet wieder ein analoges Programm statt. Eingeschränkt zwar, aber immerhin – Sandra Hörtreiter, die Leiterin des Ferienprogramms, sagt: "Wir freuen uns sehr, und die Kinder auch."

Um die Infektionsgefahr möglichst gering zu halten, dürfen pro Woche nur zwanzig Kinder teilnehmen, aufgeteilt auf zwei Gruppen. "Falls es regnet, können je zehn in einen Raum", sagt Hört-reiter. "Aber eigentlich wollen wir sie viel im Wald rennen lassen, an der frischen Luft." Außerdem hat sie sich Spiele überlegt, die mit Abstand funktionieren: Ochs am Berg zum Beispiel, oder Tischtennis und Federball, wenn man danach die Schläger desinfiziert. Oder Puzzle, da können sie die Teile ein paar Tage in Quarantäne stecken, nachdem ein Kind damit gespielt hat. "Aber Kicker ist leider nicht so gut. Und beim Fußball geht nur aufs Tor kicken."

Natürlich gibt es ein Hygienekonzept

Darüber hinaus gibt es ein Hygienekonzept: Die Eltern müssen Masken tragen, wenn sie ihre Kinder bringen, und dürfen auch nur bis zu einem bestimmten Punkt mitgehen. Die Kinder können nur noch wochenweise angemeldet werden, nicht mehr tageweise. Die Teilnahmebeiträge müssen überwiesen werden statt bar bezahlt. Bei der Essensausgabe haben sie Spuckschutze; außerdem hat der Stadtjugendring Hula-Hoop-Reifen gekauft, um beim Anstellen zu zeigen, wie viel eineinhalb Meter Abstand sind. "Und ganz viele Einmalhandtücher."

Das alles verursacht Mehrkosten; auch, dass sich mehr Teamer um weniger Kinder kümmern. Die auf die Eltern abwälzen, möchte der Stadtjugendring aber nicht: Schließlich haben die wegen Corona oft selbst finanziell zu kämpfen. "Uns ist klar, dass die nicht mehr können."

Plätze gibt es noch, nur die ersten beiden Wochen sind fast ausgebucht. Anmelden können sich Passauer Stadtkinder zwischen sechs und vierzehn Jahren bei Sandra Hörtreiter unter ✆085137932495 oder unter hoertreiter@sjr-passau.de. Die Betreuung findet von 7 bis 17 Uhr statt; jedes Kind darf maximal drei Wochen dabei sein.

Manche Örtlichkeiten geben kein Corona-Programm her

Ob das Spielmobil des Stadtjugendrings in den Sommerferien auf den Passauer Spielplätzen unterwegs sein kann, ist derweil unsicher – Karin Meyer, die Verantwortliche, hofft, das diese Woche klären zu können. "Bei einem offenen Angebot wie diesem ist es schwierig, die Hygieneregeln einzuhalten. Es kommen so viele verschiedene Kinder", erklärt sie. "Es geht schon los beim Händewaschen: Nicht auf jedem Spielplatz gibt es ein öffentliches Klo. Und die Kinder können nicht wie früher einzeln kommen, es müssen ja Kontaktdaten erfasst werden."

Was den Abenteuerspielplatz in Grubweg angeht, ist dagegen sicher: Heuer gibt es kein Ferienprogramm. "Wir sind selber traurig", sagt Margarete Stephan, die Vorsitzende des Betreibervereins. Sie hätten alles vorbereitet, aber dann vom Jugendamt die Empfehlung bekommen, es sein zu lassen. Die Örtlichkeiten geben kein Corona-Programm her; die Kinder können nicht voneinander getrennt werden.

Die "Ferien im Schloss" in Freudenhain, organisiert vom Kinderschutzbund Passau, finden dafür statt. Wie immer in den ersten drei Ferienwochen, wie überall unter Auflagen. Anmelden kann man sich seit dem 1. Juli unter ✆0851 2559 (PNP berichtete).

Selbst für die Ferienprogramme, für die es momentan grünes Licht gibt, gilt aber: Am Ende hängt alles vom örtlichen Infektionsgeschehen ab. "Uns ist bewusst, dass sich das tageweise ändern kann. Wir bangen", sagt Hörtreiter.