Mutmaßliche Prepper
Große Sabotage an Stromleitungen geplant: Weitere Details bekannt

31.03.2022 | Stand 23.09.2023, 2:07 Uhr

Neumarkt in der Oberpfalz: Ermittler der Polizei verladen nach einer Durchsuchung einen Karton in ein Fahrzeug. −Foto: Vifogra/dpa

Bei der Razzia in der Oberpfalz gegen sechs Männer, die mutmaßlich in großem Stil die Stromversorgung sabotieren wollten, sind auch zahlreiche Waffen entdeckt worden. Zudem prüft die Polizei auch Verbindungen in die Reichsbürgerszene.



„Es wurden circa 70 Schusswaffen sichergestellt, darunter eine größere Anzahl mutmaßlich illegaler Kurz- und Langwaffen, sowie mehrere zehntausend Schuss Munition“, teilte die Polizei am Donnerstag mit.

Stromversorgung in großen Teilen Deutschlands im Visier

Am frühen Mittwochmorgen hatten knapp 300 Beamte in Neumarkt in der Oberpfalz Durchsuchungen in mehreren Wohnungen durchgeführt. Die Aktion richtete sich gegen Verdächtige im Alter von 34 bis 59 Jahren. Sie sollen Anschläge auf Freileitungsmasten von großen Stromtrassen geplant haben, um die Stromversorgung in großen Teilen der Bundesrepublik lahmzulegen.

Die Kripo ermittelt nun wegen Verdachts von Verstößen gegen das Waffengesetz. Außerdem wurden technische Geräte wie Laptops und Mobiltelefone beschlagnahmt. Diese werten die Ermittler nun aus.

Verdächtige möglicherweise aus der Prepper-Szene

Die Männer sollen möglicherweise zur sogenannten Prepper-Szene zählen. Der Begriff „Prepper“ leitet sich vom englischen „to be prepared“ ab, was so viel wie „vorbereitet sein“ bedeutet. „Prepper“ bereiten sich auf Katastrophenszenarien bis hin zum Weltuntergang vor.

Bei den Durchsuchungen wurden auch 3000 Liter Diesel entdeckt, die nicht richtig gelagert waren, sagte ein Polizeisprecher. Das könnte auch auf „Prepper-Verhalten“ hindeuten. Wie eine Sabotage an Stromleitungen mit den Zielen der Prepper-Szene zusammenhängen könnte, war allerdings unklar.

− dpa