Passau
"Gratis-Konto bleibt das Ankerprodukt"

23.03.2019 | Stand 20.09.2023, 4:20 Uhr

Mehr Kunden und Kredite: Die Commerzbank-Verantwortlichen (v.l.) Christian Feil, Direktor Mittelstandsbank, Stephan Sebald, Leiter des Bezirks Regensburg, und der Passauer Filialdirektor Jens Krollmann. (Foto: Ehm-Klier)

Früher stand über dem Eingang des Hauses Bahnhofstraße 22 in Passau "Dresdner Bank" und die Markenfarbe war grün. Heute ist sie gelb, aus der Dresdner ist die Commerzbank geworden. Ob ein neuerlicher Wechsel zu blau, den Farben der "Deutschen Bank", bevorsteht, werden die Banker zurzeit häufig gefragt. "Überhaupt keine Verunsicherung der Kunden" hat Jens Krollmann, neuer Filialdirektor der Passauer Außenstelle, in dieser Woche ausgemacht, wie er sagt.

Niederlassungsleiter Stephan Sebald, der die Geschäfte der Commerzbank im Bereich Regensburg leitet – dieser umfasst das Gebiet zwischen Altötting, Landshut bis Passau mit insgesamt 14 Filialen – ist seit 32 Jahren im Geschäft. Er war bei der Dresdner Bank und sieht nach dieser Fusions-Erfahrung einem möglichen Zusammenschluss gelassen entgegen und betont, dass die Gespräche zwischen beiden Institutionen ja gerade erst begonnen haben und ergebnisoffen geführt werden. Außerdem "ändert das nichts am grundsätzlichen Bedarf, dass Menschen den Kontakt zu ihrer Bank wollen". Darum zieht Sebald zusammen mit Christian Feil, Direktor der Mittelstandsbank Süd und zuständig für die Firmenkunden in einer Größenordnung ab 15 Millionen Euro Umsatz, eine rundum zufriedene Bilanz über das abgelaufene Geschäftsjahr.

Sebald stellt die Neukundenzahl von 2856 in den Vordergrund, "netto", wie er betont. Das heißt, Kontokündigungen oder Auflösungen wegen Todesfalls sind mit eingerechnet, sodass die Niederlassung Regensburg nun 96228 Kunden betreut.

Dabei hat sich das Gratis-Girokonto mit Startguthaben als Kundenmanget entwickelt. Ein Angebot, das von der Konkurrenz aus Genossenschaftsbanken und Sparkassen heftig kritisiert wird, überlebte die Commerzbank doch in der Finanzkrise nur durch Staatsmilliarden und mache nun den konservativen Instituten mit Lockangeboten Konkurrenz.

Sebald nimmt solche Kritik gelassen. Der Bedarf am Gratiskonto sei da, "sonst würden die Kunden ja nicht in Scharen dort abwandern", kontert er Richtung kritisierender Konkurrenz. Außerdem: Eine erfolglose Bank trotz Staatsmilliarden könne ja auch niemand wollen. Die Commerzbank setze deshalb weiter auf Wachstum – und auf das Gratis-Konto: "Es ist unser Ankerprodukt, das bieten wir weiter an", so Sebald, und berichtet, dass sich der Erfolgskurs auch in den ersten beiden Monaten 2019 fortsetzt.

Die Commerzbank vergab 2018 rund 33 Millionen Euro an Raten- und 160 Millionen Euro an Immobilienkrediten.

Dazu betreut die Bank 13250 Selbstständige, Freiberufler und Firmen mit einem Umsatz bis rund 15 Millionen Euro im Bereich Regensburg. Auch hier wurde laut Sebald ein Plus an Kundschaft (470) und an Krediten (plus 7,8 Prozent) verzeichnet.

Die Mittelstandsbank steigerte die Zahl ihrer Unternehmens-Kunden (zwischen 15 und 100 Mio. Euro Umsatz) um 43 auf 1215 Unternehmen. –ek

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