Traunreut
Google, Facebook &. Co.: "Jeder Eurer Schritte wird verfolgt"

08.11.2017 | Stand 19.09.2023, 6:17 Uhr

Wie einfach sie im Internet zu überwachen sind, erfuhren die Schüler der Mittelschule Traunreut am Mittwoch von Mia Schwarzenböck und Danilo Dietsch im Jugendzentrum Traunreut.

Smartphones und Soziale Medien nutzt heutzutage beinahe jeder, Schüler sowieso. Sie genießen die Vorteile, sich mit ihren Freunden zu vernetzen, Fotos und Nachrichten zu teilen. Genau da setzt die Themenwoche des Netzwerks Medienfachberatung Bayern an: Unter dem Motto "Big Dates vor Big Data" wird in verschiedenen Aktionen darauf hingewiesen, wie unsensibel ein jeder mit seinen Daten umgeht – und was für Folgen das haben kann. Im Jugendzentrum Traunreut führte die Medienfachberatung des Bezirksjugendrings Oberbayern am Mittwoch einen Thementag mit dem Schwerpunkt Datensicherheit durch.

Dank Diensten wie Google, WhatsApp und Facebook werde ein jeder Nutzer gläsern, so Danilo Dietsch von der Fachstelle der Medienfachberatung. "Jeder Eurer Schritte wird verfolgt, darüber müsst Ihr Euch bewusst sein", erklärte er den Schülern der 8a von der Mittelschule Traunreut. Im Rahmen des Aktionstags erfuhren die Achtklässler, wie Internetdienste von ihren Daten profitieren. "Ihr müsst wissen, dass Anbieter wie Google und Facebook alles aufzeichnen: Wo Ihr seid, nach was Ihr im Internet sucht und was Ihr dort einkauft. Das ermöglicht Auswertungen über Euch, die vielleicht gar nicht zutreffen. Aber Google und Co. können damit vor allem herausfinden, wie Ihr denkt und was Ihr in Zukunft machen werdet."

Die Schüler erzählten von Apps wie Snapchat und Instagram, die in ihrem Alter sehr beliebt sind und mit denen sie Fotos und Videos veröffentlichen. "Ich fotografiere sehr viel mit meinem Handy und stelle die Fotos online", berichtete eine Schülerin. Dass ihr dabei jeder online zusehen kann, darüber mache sie sich keine Gedanken. "Das macht ja jeder so."

Tatsächlich könne diese Unwissenheit Folgen haben: "Wenn Ihr Bilder öffentlich online stellt, können Internetdienste ganz leicht ein Bewegungsprofil von Euch erstellen", gab Mia Schwarzenböck vom JUZ Traunreut zu Bedenken. Große Augen machten die Schüler bei der Demonstration einer Live-Verfolgung: Mit GoogleMaps und öffentlich geposteten Instagram-Bildern ist es heutzutage kinderleicht, jemanden zu verfolgen – und aufzuspüren. "Denkt darüber nach, ob Ihr das wollt", sagte Mia Schwarzenböck. Sie empfahl den Schülern, in den Einstellungen den Privat-Modus zu wählen und legte ihnen Alternativen zum beliebten Nachrichtendienst Whatsapp und der Suchmaschine von Google ans Herz. "Threema, Opera und DuckDuckGO zum Beispiel achten auf Datensicherheit."

Im Rahmen der bayernweiten Themenwoche haben die jungen Radiomacher des Jugendradiosenders "SO!FM" eine Sondersendung erstellt, sie geben darin Tipps zum täglichen Umgang mit dem Internet. Die Sendung überträgt "Bayernwelle Südost" am Donnerstag, 9. November, von 18 bis 19 Uhr.

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