Ein stark abgemagerter und kranker Puma ist nach seiner Befreiung aus einer Holzkiste naher der tschechischen Grenze in der Oberpfalz auf dem Wege der Besserung. Jedoch besteht bei dem Tier der Verdacht auf eine chronische Erkrankung.
Die Raubkatze habe am Freitagabend gefressen und sich übers Wochenende erholt, sagte Markus Baur, Leiter der Auffangstation für Reptilien in München, wo das bei einer Polizeikontrolle entdeckte Tier untergebracht ist. Das Röntgen der Lunge habe aber den Verdacht auf eine möglicherweise chronische, asthmatische Erkrankung erbracht. Auch psychische Folgen gibt es: „Die Verhaltensauffälligkeiten sind unverändert und werden sicher auch lebenslang in irgendeiner Form bestehen bleiben“, erklärte Baur, der auch Tierarzt ist.
Puma in Sperrholz-Kiste geschmuggelt
Polizisten hatten den Puma vor einer Woche bei Neunburg vorm Wald nahe der tschechischen Grenze in einer Sperrholz-Kiste in einem Auto gefunden. Das magere Tier atmete sehr schnell und forciert. Zunächst gingen alle von einem Weibchen aus und tauften das Tier Penelope. Bei näherer Untersuchung stellte sich aber heraus, dass es sich um ein Puma-Männchen handelte, das seitdem Pele heißt.
Gegen den 30-jährigen Autofahrer aus Baden-Württemberg, der sich auch als Halter auswies, wird wegen Vergehen nach dem Tierschutzgesetz und dem Bundesnaturschutzgesetz ermittelt. Der Puma gelte in Deutschland als geschützte Art, die eine Privatperson nicht ohne weiteres halten dürfe, sagte ein Polizeisprecher. Zudem sei das Tier beim Transport von Tschechien nach Deutschland in einer Kiste eingesperrt gewesen.
− dpa
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