Bad Griesbach
Gericht hat entschieden: Das Reitverbot ist vom Tisch

13.01.2017 | Stand 13.01.2017, 19:00 Uhr

Pferde sind auf den Wegen im Kurpark nicht mehr verboten. Das freut die Reiter, wie hier Daniela Rubenbauer. − Foto: Jörg Schlegel

Es war wohl eines der strittigsten Themen der vergangenen Jahre im Bad Griesbacher Stadtrat: Das Reitverbot im Kurpark. Dürfen Pferde in den Kurwald, ja oder nein? Sind die Verbotsschilder, die der Bürgermeister aufstellen ließ, rechtens? Und wer darf darüber überhaupt entscheiden? An diesen Fragen schieden sich die Geister. Nach Bauausschuss und Landratsamt wurde letztlich ein Gericht eingeschaltet. Das Urteil: Die Schilder müssen weg – inzwischen sind sie abmontiert.

Dürfen Reiter einen Weg im Kurgebiet nutzen oder nicht? Seit Jahren stand diese Frage im Raum. Der Bürgermeister fand "nein" und widersetzte sich einem Beschluss des Bauausschusses, die von ihm aufgestellten Schilder zu entfernen bzw. zu versetzen, sodass die Reiter den Anschluss an einen beliebten Rundweg wieder haben. Was folgte, war ein jahrelanges Hin und Her und viel Missmut auf allen Seiten. Das Landratsamt wurde eingeschaltet, letztlich das Verwaltungsgericht Regensburg, nachdem keine Bewegung in die Sache kam. Das urteilte nun im Sinne der Reiter.

Alle Beteiligten sind froh, dass die leidige Angelegenheit nun vom Tisch ist. "Es ist letztlich an formellen Gründen gescheitert. Es wurde nur bestätigt, was das Landratsamt bereits gesagt hatte: Der Bürgermeister allein ist für diese Angelegenheit nicht zuständig, sondern der Bauausschuss", erklärt Geschäftsleiter Josef Ziegler. "Mit der Materie an sich hat sich das Gericht aber leider nicht auseinander gesetzt", bedauert er. "Uns hätte schon auch interessiert, ob man das Reiten auf einem Fußweg grundsätzlich verbieten kann."

Glücklich ist Rathauschef Fundke über das Urteil nicht. "Ich sag’s gerne nochmal, ich bin ein Gönner des Reitsports. Aber ich vertrete nach wie vor die Meinung, dass Pferde im Kurpark nichts verloren haben." Es gehe ihm um die Sicherheit der Kurgäste. Die Schilder hat er trotzdem unverzüglich entfernt – "ein Urteil des Verwaltungsgerichts muss natürlich vollzogen werden, da setzt sich auch der Bürgermeister nicht darüber hinweg".

Die Reiter freut das, wie Stadtrat und Reitstallbesitzer Josef Fischer bestätigt. "Wir versuchen, die Wege gut sauber zu halten. Schwarze Schafe gibt es leider immer, aber die Hinterlassenschaften räumen wir weg. Das haben wir im Griff." Und auch in Punkto Sicherheit hat er keine Bedenken: "Es ist jetzt 40 Jahre lang nichts passiert und wir hoffen, dass das auch so bleibt. Wenn einer auf den anderen Rücksicht nimmt, kann jeder im Kurwald seinen Hobbys nachgehen."

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