Es ist eine welt- und bundespolitisch brisante Zeit, in der Brigadegeneral Alexander Sollfrank am Donnerstag, 1. Juni, im Königlichen Kurgarten Bad Reichenhall die Verantwortung für die Gebirgsjägerbrigade 23 und die Hochstaufen-Kaserne an Oberst Jared Sembritzki übergibt. Mit der Unsicherheit um die künftige Rolle der USA in der NATO wird die Lage nicht übersichtlicher. Umso beruhigender ist es, wenn Sollfrank über die militärische Zusammenarbeit mit anderen europäischen Partnern sagt: "Das ist sehr einfach und sehr konstruktiv." (Ein Video mit Sollfrank finden Sie am Ende des Artikels)
Der General wechselt zum Kommando Spezialkräfte (KSK) in Calw. Der Spezialverband der Bundeswehr ist unter anderem für Geiselbefreiungen zuständig, erzählt er im Abschiedsinterview mit der Heimatzeitung, in dem er auch auf die vielfältigen Aufgaben seiner Soldaten und die aktuelle Diskussion um den Traditionserlass eingeht.
In der ganzen Diskussion werden Geschichte und Tradition vermischt, sagte er und erklärte: "Die Zeit zwischen 1933 und 45 gehört zur Geschichte Deutschlands. Da ist schlimmstes Unrecht passiert, und das ist unser politisches Erbe, dem wir uns stellen und daraus Verantwortung ableiten müssen. Es ist Geschichte der Gebirgstruppe, dass sie auch Kriegsverbrechen begangen hat. Traditionsstiftend ist für die Brigade deshalb allein das Grundgesetz. Das ist das relevante Dokument!"
Traditionswürdig sind für den General deshalb die Leistungen als Bundeswehr, die Einsätze in Somalia, Bosnien, Kosovo, Afghanistan oder jetzt in Mali und Irak. "Da haben wir eine Menge vorzuweisen – allein 353 Gefechtsmedaillen, vier Ehrenkreuze für Tapferkeit und 12 Ehrenkreuze in besonderer Ausführung, mit denen die Bundeswehr unter anderem Lebensrettung unter Einsatz des eigenen Lebens würdigt."
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Video: Brigadegeneral Sollfrank im Gespräch mit der Heimatzeitung
(Video: Franz Eder)
Das ganze Interview lesen Sie im Reichenhaller Tagblatt/Freilassinger Anzeiger vom 1. Juni.
