Ist eine Person pflegebedürftig, muss sie permanent durch den Alltag begleitet werden. Viele Tätigkeiten sind dann mit einem großen Aufwand verbunden, egal ob Waschen, Anziehen oder Essen. Hoch ist auch die finanzielle Belastung, besonders, wenn der Pflegebedürftige inkontinent ist. Spezielle Windeln sind teuer und auch die Entsorgung kann ein Loch im Geldbeutel hinterlassen. Mit kostenlosen Windelmüllsäcken möchte die Gemeinde Schneizlreuth nun Betroffene entlasten. Darüber beriet der Gemeinderat bei seiner Sitzung.
Bürgermeister Wolfgang Simon schlug dem Gremium vor, Gemeindebürgern, die von Inkontinenz betroffen sind, jeden Monat zwei 60-Liter-Säcke zur Entsorgung von Windeln zur Verfügung zu stellen. "Pro Jahr und Person müssen wir da mit 132 Euro rechnen", sagte er. Das Rathaus hatte im Vorfeld bereits geprüft, dass etwa zehn Personen davon betroffen seien.
Damit die Windeln bezogen werden können, soll ein Arzt im Vorfeld eine Bescheinigung ausstellen, schlug Simon vor. Er wies darauf hin, Familien mit Babys von der Regelung auszunehmen. "Das wird sonst zu teuer. Wenn wir auch die Personen unterstützen, wären wir gleich mit mehr als 5000 Euro dabei." Bei der abschließenden Abstimmung votierten fast alle Mitglieder für den Vorschlag der Gemeinde. Es gab nur eine Gegenstimme.
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