Berchtesgadener Land
Geburtstagsgeschenk für Michaela Kaniber: CSU-Kandidatin zieht in den Landtag ein

15.09.2013 | Stand 15.09.2013, 21:50 Uhr

Wahlsiegerin Michaela Kaniber (CSU) freute sich über ihren Sieg.

Für Michaela Kaniber ist es wie ein verspätetes Geburtstagsgeschenk: Einen Tag, nachdem sie ihr 36. Lebensjahr vollendet hat, wird die CSU-Kreisvorsitzende des Berchtesgadener Landes zur Stimmkreisabgeordneten des Stimmkreises BGL gewählt und zieht damit als Nachfolgerin von Roland Richter in den Bayerischen Landtag ein.

51,1 Prozent der Wähler im Stimmkreis BGL, zu dem auch sieben Gemeinden des Landkreises Traunstein gehören, gaben der aus Bayerisch Gmain stammenden CSU-Kandidatin mit kroatischen Wurzeln ihre Erststimme. "Zuerst einmal möchte ich mich bei allen bedanken, die mich gewählt haben", ist die erste Reaktion Kanibers, als feststeht, dass sie mit Abstand am meisten Stimmen auf sich vereinigt hat. Nach einer Geburtstagsfeier sei ihr am Samstag nicht zumute gewesen, verrät die gläubige Katholikin. "Ich war in Altötting beim Wallfahrten. Die Geburtstagsfeier werde ich aber nachholen."
Kaniber scheint einen guten Draht nach ganz oben zu haben. Ihre Gebete für einen guten Wahlausgang wurden für sie erhört. Rundum zufrieden ist sie trotzdem nicht: Dass sie in Berchtesgaden nicht besser abgeschnitten habe, sei schon ein Wermutstropfen. Dort haben vor allem die "Lokalmatadore" Dr. Wimmer (Grüne) und Michael Koller (FW) punkten können. "Ich bin halt für mich selbst sehr anspruchsvoll. Aber dafür, dass ich zum ersten Mal angetreten bin, kann ich mit dem Ergebnis schon sehr zufrieden sein", meint die neue Abgeordnete.
Überraschend stark ist der aus Berchtesgaden stammende FW-Kandidat Michael Koller, der mit 13 Prozent das zweitbeste Ergebnis schafft. Platz drei belegt Grünen-Kandidat Dr. Bartl Wimmer (11,8 Prozent) vor Roman Niederberger (SPD), dem 11,5 Prozent der Wähler ihre Erststimme gaben. Einen Achtungserfolg erreicht die ÖDP-Kandidatin Agnes Thanbichler aus Laufen mit 3,6 Prozent. Abgeschlagen sind Thilo Schöne von den Republikanern (1,6 Prozent), der FDP-Kandidat Kurt Binder (1,8 Prozent), Christa Summerer von der Bayernpartei (2,2 Prozent) und der "Pirat" Martin Schön (1,5 Prozent).

Die Auszählung dauerte deutlich länger als bei der Wahl vor fünf Jahren, zum einen wegen der hohen Wahlbeteiligung, vor allem aber wegen des hohen Anteils an Briefwählern. Erst gegen 19.30 Uhr trafen die Ergebnisse aus der ersten Gemeinde, Marktschellenberg, ein. Diese sahen die CSU-Kandidatin Michaela Kaniber bei 39 Prozent, gefolgt von Koller, der beachtliche 31,15 Prozent auf sich versammelt hatte. Kanibers Vorsprung wuchs jedoch bei jeder neu eintreffenden Zahl. - rgz