Berchtesgadener Land
Gebirgsjäger werden sichtbar

Brigade übt heuer wieder großräumig das Gefecht bei der freilaufenden Übung "Berglöwe"

09.09.2021 | Stand 09.09.2021, 19:00 Uhr

Während der Übung "Berglöwe 2021" ist auf den Straßen des Berchtesgadener Lands und im Landkreis Traunstein mit Militärkolonnen zu rechnen. −Foto: Achim Keßler

Rund 1500 Soldaten sowie 300 Gefechtsfahrzeuge und Großgerät werden vom 20. September bis 7. Oktober auf den Straßen der Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land unterwegs sein. In der freilaufenden und kreisübergreifenden Übung "Berglöwe" trainiert die Gebirgsjägerbrigade 23 ihre militärische Leistungsfähigkeit . Ziel ist es, ihre Einsatzbereitschaft zur Landes- und Bündnisverteidigung – dem Kernauftrag der Bundeswehr – sicherzustellen.

Vorbereitungen laufen auf Hochdruck

Seit mehreren Wochen laufen die Vorbereitungen auf die Brigadegefechtsübung Berglöwe, die coronabedingt im vergangenen Jahr ausfiel. Bereits 2018 und 2019 fand die großflächige Gefechtsübung statt. Dieses Jahr wird das Gebirgsjägerbataillon 231 aus Bad Reichenhall im Schwerpunkt beübt.

Die Besonderheit der Übung liegt in ihrem freilaufenden Charakter, das heißt: Nicht nur die Übungsplätze, sondern auch der öffentliche Raum werden mit einbezogen – allerdings im geringeren Umfang, als bei den vergangenen beiden "Berglöwen", informiert die Brigade in einer Pressemitteilung.

Die Rahmenbedingungen werden durch die Übungsleitung gesteckt. Es gibt jedoch kein detailliertes "Drehbuch", wodurch den militärischen Führern aller Ebenen größtmögliche Entscheidungsfreiheit gewährt wird. Die Übung beginnt am Montag, 20. September, mit der Befehlsausgabe des Brigadekommandeurs Maik Keller an seine Verbände. An den folgenden Tagen werden erste Gefechtsfahrzeuge und Militärkolonnen in beiden Landkreisen zu sehen sein. Der Kernübungszeitraum – inklusive dem Wochenende – liegt dann zwischen 27. September und 7. Oktober.

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Zum Schutz der Soldaten und der Bevölkerung wird die Übung – trotz überwiegend bestehenden Impfschutzes der Gebirgstruppe – unter strengen und bereits bewährten Hygieneauflagen stattfinden. Die zuständigen Behörden frühzeitig einzubinden, war Brigadegeneral Maik Keller wichtig, heißt es weiter. So wurden am 24. Juni Vertreter der Landkreise und Gemeinden sowie Vereine und Verbände im Offizierheim informiert.

Wo es Infos gibt:

Nun soll auch die Bevölkerung umfassend sowie fortlaufend unterrichtet werden. Um größtmögliche Transparenz zu schaffen, werden werden am Dienstag, 14., und Mittwoch, 15. September, Flyer mit Informationen zum Übungsgeschehen in den Landkreisen Traunstein und Berchtesgadener Land verteilt. Zudem ist ab Montag, 13. September, rund um die Uhr ein Bürgertelefon eingerichtet, das für Fragen, Sorgen oder Nöte bereitsteht, ✆08651/ 793910. Des Weiteren informiert die Gebirgsjägerbrigade 23 während des gesamten Übungszeitraums tagesaktuell über neue Entwicklungen in den regionalen Medien wie der Heimatzeitung und auf Facebook unter "Die Bundeswehr in Bayern".

Für die Bevölkerung steht außerdem am Dienstag, 21. September, auf dem Stadtplatz in Traunstein und am Mittwoch, 22. September, auf dem Rathausplatz in Bad Reichenhall ein Informationsmobil zur Verfügung, jeweils von 9 bis 15 Uhr, um offene Fragen zu klären und persönlich mit Vertretern der Gebirgsjägerbrigade 23 in Kontakt zu treten.

Sicherheitshinweise:

Militärkolonnen: Es werden rund 300 Gefechtsfahrzeuge und Großgerät auf den Straßen der Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land unterwegs sein. Die Militärkolonnen bewegen sich mit einer maximalen Geschwindigkeit von 40 Stundenkilometern. Sie dürfen aus Sicherheitsgründen nicht überholt oder durch einfahrende Fahrzeuge unterbrochen werden. Insbesondere zu Kettenfahrzeugen ist aufgrund des sehr kurzen Bremsweges ausreichend Sicherheitsabstand zu halten. Die Kolonnen sind befugt, rote Ampeln zu überfahren. Daher ist besondere Vorsicht aller Verkehrsteilnehmer geboten, da nicht alle Kolonnen durch Polizei und Feldjäger abgesichert werden.

Luftraum: Es kommen auch Hubschrauber wie Transport- oder Rettungshubschrauber zum Einsatz. Zusätzlich werden sich über den genannten Zeitraum auch Aufklärungsdrohnen im Übungsraum befinden. Luftraumnutzer sollten sich deshalb vorab über Einschränkungen im Luftraum informieren.

Verhalten beim Auffinden von Munition: Das Berühren und Aneignen von Munition und Munitionsteilen ist verboten. Wer Munition findet, soll sich an das Bürgertelefon oder die Polizei, damit eine fachgerechte Beseitigung erfolgen kann.

− red