Bad Reichenhall
Gebirgsjäger kehren aus Mali zurück

Rückkehrerappell ohne Familie und Freunde – Gebirgsmusikkorps spielte für die Soldaten auf

01.06.2021 | Stand 21.09.2023, 6:56 Uhr

Die Einsatzrückkehrerm wurden mit Pauken und Trompeten empfangen. −Fotos: Christian Karl Bauer

Mit einem Rückkehrerappell hat das Gebirgsjägerbataillon 231 seine aus Mali heimgekehrten "Reichenhaller Jager" empfangen. Die aus dem Einsatz zurückgekehrte vierte Kompanie wurde dabei an einen neuen Kompaniechef übergeben, berichtet die Bundeswehr in einer Presseaussendung. Die Soldaten sind aus Afrika wieder sicher und gesund in der bayerischen Heimat angekommen. Das Gebirgsjägerbataillon 231 stellte als Leitverband die Objektschutzkompanie und große Anteile des Stabes für das 15. und 16. Einsatzkontingent der UN-Mission Minusma.

Beim Appell sprach auch Oberst Peter Eichelsdörfer, der als Kontingentführer in Mali dabei war: "Es war kein normaler Einsatz. Die Rahmenbedingungen, die ohnehin schon vor Ort nicht einfach sind, wurden durch die Corona-Pandemie erheblich erschwert", erklärte Eichelsdörfer. Gleichwohl konnte der Auftrag gestemmt werden, so Eichelsdörfer, eine "tolle Truppe vor Ort, die bestens vorbereitet war", habe sich den Widrigkeiten gestellt.

Kontingentführer wegen Covid früher zurückgekehrt

Aufgrund einer Coronaerkrankung war Oberst Eichelsdörfer gezwungen, den Einsatz vorzeitig zu beenden. "Ich habe Sie alle die Tage, an denen ich mit Ihnen in Mali war, sehr schätzen gelernt. Ihr Engagement und Ihre Professionalität waren mehr als nur überzeugend. Ich stelle fest, Auftrag ausgeführt", beendete der stellvertretende Brigadekommandeur seine Rede.

Zuvor hatte der Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Dennis Jahn, stellvertretend für alle Kameradinnen und Kameraden des Bataillons die heimgekehrten "Jager" begrüßt. Ebenso waren der Kommandeur der Gebirgsjägerbrigade 23, Brigadegeneral Maik Keller samt Ehefrau, Hans Hartmann als 3. Bürgermeister der Stadt Bad Reichenhall, sowie Bayerisch Gmains Bürgermeister Armin Wierer der Einladung gefolgt. Durch ihre Anwesenheit verliehen sie diesem Appell die verdiente Würde, betonte Oberstleutnant Jahn. Mit einem Exkurs in die Vergangenheit begann der Kommandeur seine Rede. Der Verabschiedungsappell im Juli 2020 musste aufgrund der Coronalage in der Hochstaufen-Kaserne stattfinden und nicht, wie geplant, im Innenhof der Alten Saline. Auf die Teilnahme von Familien, Freunden und Bekannten musste verzichtet werden. Damals hoffte der Kommandeur, dass der Rückkehrerappell öffentlich stattfinden würde.

Auch diesmal musste das Zeremoniell auf dem Sportplatz in der Nähe der Kaserne stattfinden. Dennoch konnten die Heimgekehrten mit "Pauken und Trompeten" empfangen werden, stellte Oberstleutnant Jahn erfreut fest. Dafür sorgte eine Abordnung des Gebirgsmusikkorps Garmisch-Partenkirchen. Mit den Soldaten sind auch die zwei Ortsschilder von Bad Reichenhall und Bayerisch Gmain "nach Hause" gekommen, die mit in Mali waren. Als Glücksbringer galten sie und standen als Fotomotiv zur Verfügung. 3. Bürgermeister Hartmann und Bürgermeister Wierer übernahmen von Major Patrick Poser, der die Objektschutzkompanie im Einsatz geführt hat, und Oberst Eichelsdörfer die markanten gelben Tafeln. Damit endete der erste Teil des Appells.

Mit dem Einsatz endet die Zeit als Kompaniechef

Im Anschluss an den Einsatzrückkehrerappell folgte die Übergabe der vierten Kompanie. Hauptmann Dominique Feihl übernahm von Major Poser. Der studierte Sportwissenschaftler Poser war in Bad Reichenhall Kompanieeinsatzoffizier der dritten Kompanie, bevor er die Führung über die vierte Kompanie übernahm. "Mit Übernahme der Einheit waren Sie von Beginn an im Schwerpunkt des Bataillons eingesetzt", resümierte Oberstleutnant Jahn. Die Aufträge umfassten die European Battlegroup, dann eNRF (schnelle Eingreiftruppe der NATO) und letztendlich die Führung der Kompanie im UN-Einsatz. Mit dem Ende des Einsatzes, endet nun auch seine Zeit als Kompaniechef. Für seine außerordentlichen Leistungen wurde Major Poser mit der Ehrennadel des Verbandes und mit einer Förmlichen Anerkennung gewürdigt.

Sein Nachfolger, Hauptmann Dominique Feihl, durchlief die Offiziersausbildung in Frankreich und ist seit Ende 2018 Teil des Gebirgsjägerbataillons 231. Auch er nahm bereits verschiedene Aufgaben im Verband wahr und vertrat zuletzt den ebenfalls im Einsatz befindlichen Chef der dritten Kompanie. Sobald die Nachbereitung des Einsatzes abgeschlossen ist, gilt es für die vierte Kompanie, wieder Fahrt in Richtung der Brigadegefechtsübung "Berglöwe" aufzunehmen, schließt die Bundeswehr ihren Bericht.

− red