Hebertsfelden
Gasthof Stangl soll bleiben

13.02.2022 | Stand 25.10.2023, 12:15 Uhr

Was aus dem ehemaligen Gasthof Stangl am Dorfplatz werden soll, bleibt weiter offen. Einig war sich der Gemeinderat aber darin: Das ehemalige Wirtshaus soll erhalten bleiben. −Foto: Schlierf

Die Sporthalle soll ertüchtigt und das Radwegenetz innerhalb der Gemeinde verbessert werden. Das hat der Gemeinderat in der jüngsten Sitzung beschlossen. Die meiste Aufmerksamkeit zog jedoch der Tagesordnungspunkt "Stangl-Areal" auf sich. Mehrere Varianten für die bauliche Umsetzung standen zur Diskussion, und es zeigte sich: Das Gasthaus will man erhalten.

Doch das war nicht von Anfang an klar: In der Sitzung vom 20. April 2021 war beschlossen worden, das Stangl-Areal zum Gegenstand einer städtebaulichen Planung zu machen. Im Juli letzten Jahres war der Wunsch geäußert worden, das Gasthaus zu erhalten und im nördlichen Grundstücksteil Wohnungen zu errichten. In der Sitzung vom 9. November 2021 wurde beschlossen, dass auch eine Planung des Areals ohne Berücksichtigung des Gasthauses erfolgen soll.

Christoph Haas, Haas + Frisch Architekten, stellte die verschiedenen Ausführungen mit und ohne das ehemalige Wirtshaus vor. Thematisiert wurde in diesem Zuge auch die Zufahrt zum Gelände von der Edhofer Straße aus, um den Dorfplatz vom zusätzlichen Verkehr zu entlasten. Bürgermeisterin Karin Kienböck-Stöger erklärte, dass diese nur genehmigt werde, wenn oben am Grundstück, zum Kirchplatz hin, ebenfalls eine Zufahrt möglich sei. Diese wiederum sei nur möglich, wenn das Sichtfeld entlang der Straße gewährleistet werden könne.

Doch vor der Weiterentwicklung des Plans für das Areal mit eventuell mehr Wohneinheiten stellte sich die generelle Frage, ob das Gasthaus bleiben soll. "Für mich steht der Erhalt des Stangl-Gebäudes an oberster Stelle", befand Dr. Franz Lichtnecker. Die geschlossene Sparkasse und die Bäckerei am Dorfplatz fehlten und es sei wenig los. Reinhard Gruber sah die Angelegenheit eher skeptisch. Viele der umliegenden Vereine hätten eigene Vereinsheime. Er sei nicht sicher, ob der Bedarf an einer Gaststätte bestehe. Stephan Rieger schloss sich der Meinung Lichtneckers an. Laut kommunalem Aufgabengesetz sei klar geregelt, dass die Kommune Dorfplätze beleben und die Gebäude sowie Ensembles, soweit kulturell interessant, erhalten solle. "Wenn wir es nicht versuchen, dann weiß ich nicht, wer es versuchen soll."

Anschließend votierte das Gremium einstimmig dafür, das Stanglbräu-Gebäude zu erhalten, unabhängig von der Frage nach der Zufahrt. Für diese hatte die Bürgermeisterin einen Vorschlag parat: Mit der Besitzerin des Grundstücks an der Edhofer Straße, die das Stanglbräu-Gebäude ebenfalls erhalten wolle, sei eine Lösungsmöglichkeit besprochen worden, über die in der anschließenden nicht-öffentlichen Sitzung abgestimmt werden könne.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt informierte Kienböck-Stöger über die Beschlüsse aus dem nicht-öffentlichen Teil der Sitzung im Januar: Der Auftrag für die Erneuerung der Fenster am Schulgebäude ist in Eigenregie auszuschreiben, mit der Straßensanierung Marchner Straße wird das Ingenieurbüro Ludwig Meister aus Pfarrkirchen beauftragt. Den Zuschlag für die Ingenieurleistungen für die Erstellung der Wasserversorgung Verbundleitung mit dem Markt Wurmannsquick bekommt an das Ingenieurbüro Aigner in Eggenfelden.

Auch über fünf Bauvorhaben hatte der Gemeinderat zu befinden. Beim ersten Antrag handelte es sich um eine Bauvoranfrage, für die zwei Varianten vorgestellt wurden. Es geht um einen Ersatzbau einer bestehenden Hofanlage für eine Wohnnutzung mit fünf bis sieben Wohneinheiten in Freiung. Es solle ein Vierseithof als Mehrgenerationenprojekt werden, erklärte Daniel Seichter vom Bauamt. Die Alternative dazu ist ein Einfirsthof. Welche der beiden Varianten es werden soll, werde noch entschieden, aber das Stellen der Voranfrage sei nötig gewesen. Der Beschluss erfolgte ohne Gegenstimme.

Beim nächsten Antrag ging es um den Neubau eines Einfamilienhauses mit Garage und Carport im Ponhardsberger Feld. Diesem sowie der zugehörigen Abweichung bei der Wandhöhe, Dachneigung und Dachform stimmte der Gemeinderat einvernehmlich zu.

Gleiches gilt für einen Bauantrag, der sich auf den Erhalt eines Vierseithofs bezog, bei dem das Stallgebäude durch einen Bau mit zwei Nutzeinheiten mit Wohnen ersetzt werden soll. Und auch gegen den geplanten den Neubau eines Laufhofes für Milchvieh in Griffl hatte das Gremium nichts einzuwenden.

Der letzte Bauantrag bezog sich auf den Neubau eines Einfamilienhauses mit Doppelgarage im Ponhardsberger Feld mit Abstandsflächenübernahme. Die Unterschriften der Nachbarn liegen vor. Auch hier fiel das Votum einstimmig aus.

Abschließend informierte die Bürgermeisterin über die Ertüchtigung der 2015 errichteten Sporthalle. Für die Arbeiten werden Kosten in Höhe von 20000 Euro veranschlagt. Erneuert werden müssen das Dach und der First, zusätzlich würden Kleinigkeiten anstehen, etwa die Nachrüstung der Sicherheitsbeleuchtung. Die Maßnahme wurde einstimmig beschlossen.

Des Weiteren solle ein Experte eingeladen werden und der Gemeinde bei der Überlegung, welche Schritte in puncto Nachhaltigkeit als nächstes in Angriff genommen werden können, in beratender Funktion zur Seite stehen.

In Unter- und Oberhausbach fehlt aktuell eine Sirene für den Feueralarm, wie Thomas Rinner angemerkt hatte. Die Gemeinde ist derzeit mit zwei Gebäudeeigentümern in Verhandlung, ob eine Nutzung des Daches möglich sei. Die Kosten belaufen sich hierbei auf 10000 Euro. Ansonsten müssten Masten aufgestellt werden, was 7000 Euro teurer wäre. Das weitere Vorgehen sei aktuell noch Verhandlungssache. Rinner wollte außerdem wissen, wann die ersten Anschlüsse des Glasfaserausbaus in Betrieb gehen. Mitte Februar solle das der Fall sein, erklärte die Bürgermeisterin.

Sie informierte außerdem über die Bewerbung bei der Radoffensive Bayern. Ein entsprechender Förderantrag sei bereits gestellt. Zudem suche man das Gespräch mit denjenigen, an deren Grundstück der Radweg vorbeigehen könnte.

Reinhard Gruber fragte, ob im nächsten Jahr im Kindergarten ausreichend Plätze zur Verfügung stehen. "Es wird eine neue Gruppe geben", so die Bürgermeisterin. Geplant sei diese im Areal des Pfarrhofes, die Genehmigung stehe noch aus. Zudem sei der Kindergarten-Anbau in Linden geplant. 2020 habe man sich hierfür um finanzielle Unterstützung bemüht. Der Fördertopf sei aktuell leer, es könne aber sein, dass er aufgefüllt werde. In der nächsten Sitzung könne man mehr zur Gruppenplanung, Größe des Anbaus und den Kosten sagen.