Einblicke
Für Zukunft des Campus: Studentenwohnanlage in Pfarrkirchen eröffnet

20.06.2022 | Stand 22.09.2023, 1:08 Uhr

Auf der großen Dachterrasse, der Besonderheit und dem Highlight der Studentenwohnanlage: (von links) Hochschulkoordinator Georg Riedl, Bürgermeister Wolfgang Beißmann, Diana von Roon (Architekturbüro karlundp), Regierungspräsident Rainer Haselbeck, MdL Martin Wagle, Doreen Steudte (Geschäftsführerin des Studentenwerks Niederbayern/Oberpfalz), Landrat Michael Fahmüller, Ingrid Simet (Ministerialdirektorin des Bauministeriums), Bezirkstagsvizepräsident Dr. Thomas Pröckl, Campusleiter Prof. Dr. Horst Kunhardt, MdL Ralf Stadler, Prof. Dr. Georg Christian Steckenbauer (Dekan des European Campus), Ex-Minister Bernd Sibler, MdB Max Straubinger, 2. Bürgermeister Hermann Gaßner und Stadträtin Dr. Monika Müller-Rampmaier. −Fotos: Stewart/Wanninger

Eine neue Studentenwohnanlage in Pfarrkirchen (Landkreis Rottal-Inn) ist am Montag offiziell eröffnet worden. 60 Studenten bietet die neue Wohnanlage Platz. Im Juli ist sie bezugsfertig.

Die Eröffnung im Video:



Noch läuft der Präsenzbetrieb beim European Campus Rottal-Inn nicht wie vor der Pandemie. In der Folge von Corona sind derzeit rund 200 der gut 1000 Studenten vor Ort. Doch das soll und wird sich bald wieder ändern, wie man auch bei der Hochschulspitze hofft. Und dann ist neben dem ersehnten Neubau des Campus vor allem eines wieder gefragt: bezahlbarer Wohnraum.

Solchen hat das Studentenwerk Niederbayern/Oberpfalz an der Alois-Gässl-Straße geschaffen. Am Montagnachmittag wurde das Gebäude, das noch nicht ganz fertig und ab Juli – ein paar Monate später als geplant – komplett nutzbar ist, offiziell eröffnet. Doreen Steudte, Geschäftsführerin des Studentenwerks, machte deutlich, dass bezahlbarer Wohnraum nicht nur in Großstädten, sondern auch an kleineren Hochschulstandorten Mangelware sei. Oft werde die Infrastruktur nicht zeitgleich mit dem Wachstum eines Campus geschaffen. Dies sei in Pfarrkirchen anders gewesen. "Wir waren von Beginn an eingebunden", sagte Steudte.

Dass es sieben Jahre nach dem Start der Hochschule nun eine öffentlich geförderte Wohnanlage für 60 Studierende (2er-, 3er- und 4er-WGs) gebe, sei für alle wichtig, besonders für die internationalen Studenten. Im Schnitt gut 200 Euro Miete pro Monat müssten die Bewohner dieser nach aktuellen energetischen Standards errichteten und mit einer Pelletsheizung ausgestatteten Anlage zahlen. Mit dieser Investition von acht Millionen Euro (der Freistaat steuerte zwei Millionen Euro als tilgungsfreies Darlehen bei) wolle das Studentenwerk die Hochschule beim Wachstum und auch die Stadt unterstützen, so Steudte.

Fahmüller: "Ein Freudentag"

Ingrid Simet, Ministerialdirektorin im bayerischen Bauministerium, unterstrich die Bedeutung des Themas "Wohnen". Es sei entscheidend, an Hochschulstandorten die Infrastruktur immer im Blick zu haben. Und es sei wunderbar, wenn dies wie hier in Pfarrkirchen außerhalb der Metropolen so funktioniere. Bayern sei Vorbildgeber, wenn es darum gehe, mit Hochschulen hinaus in die Region zu gehen. "Das bringt junge Leute aufs Land und Jobs in der Region." In Pfarrkirchen seien die Rahmenbedingungen genial. Und mit der Wohnanlage sei ein weiterer wichtiger Punkt gesetzt worden.

Von einem "Freudentag" sprach Landrat Michael Fahmüller. Das Studentenwerk setze mit seinem Engagement ein bedeutendes Zeichen. Er unterstrich, dass Wohnbau GmbH und auch die private Wirtschaft das Thema Wohnen von Beginn an berücksichtigt hätten. Ziel müsse es sein, dass Wohnen nicht teurer werde, weil es die Hochschule gebe. Und auch Ex-Wissenschaftsminister Bernd Sibler, jetzt Landrat von Deggendorf, freute sich sehr. Mit dem European Campus seien Weichen für die Zukunft gestellt worden, sagte Sibler, der Hochschule und Wohnanlage als Minister eng begleitet hatte. Man stärke die Region und bilde vor Ort Fachkräfte aus.

"Statement für den Hochschulstandort Pfarrkirchen"

Als "Statement für den Hochschulstandort Pfarrkirchen" wertete Bürgermeister Wolfgang Beißmann das Engagement des Studentenwerks. "Heute ist ein guter Tag, und die Erfolgsgeschichte des Campus unter dem Dach der Technischen Hochschule Deggendorf (THD) wird weitergehen", meinte er. Sowohl dessen Entwicklung als auch die Schaffung von Wohnraum seien eine große Gemeinschaftsleistung. Dies stellte auch der Leiter des Campus, THD-Vizepräsident Prof. Dr. Horst Kunhardt, heraus. Man brauche diese Infrastruktur. Die Studierenden fühlten sich wohl in Pfarrkirchen. "Sie sind gerne hier." Und viele bleiben offenbar auch. Laut Kunhardt würden 60 bis 90 Prozent der Studenten der bisherigen drei abgeschlossenen Jahrgänge in der Region, in Bayern oder Deutschland arbeiten. Nicht zu vergessen die Wirtschaftskraft des Campus, der inzwischen rund 40 Mitarbeiter habe. Die Studenten geben nach seinen Worten jährlich rund 9,5 Millionen Euro in der Region aus.

Auf eines wies Kunhardt noch hin: auf den geplanten Neubau der Hochschule, mit dem das Staatliche Bauamt schon befasst sei. Er hoffe, dass dieser zügig kommt: "Wir haben viele neue Ideen für die Region und Niederbayern." Schließlich erläuterte Katrin Kratzenberg vom Architekturbüro karlundp noch die wichtigsten Daten und Details zur Wohnanlage, ehe sich die Gäste diese bei einer Führung genauer ansehen konnten.