Für eine Flächengemeinde wie Teisendorf sind gute Fahrradwege eine Notwendigkeit und eine Gewinn. Zumal das klimafreundliche und preiswerte Fahrradfahren immer beliebter wird. "Der Markt Teisendorf fördert den Radverkehr, weil das Rad ein vielseitiges und smartes Verkehrsmittel ist", bekräftigte Bürgermeister Thomas Gasser in der jüngsten Gemeinderatssitzung.
Zunehmend wird das Fahrrad auch als Ersatz für das Auto bei Einkaufsfahrten oder Fahrten zur Arbeit genutzt. Deshalb soll in der Region das Fahrrad dem motorisierten Verkehr mindestens gleichgestellt werden.
Konzept des Landkreises
Das vom Landkreis Berchtesgadener Land erarbeitete Konzept zu gemeindeübergreifenden Verbindungen für den alltäglichen Radverkehr wurde jetzt im Marktgemeinderat vorgestellt und von diesem als Leitfaden und Zielrichtung für das weitere Vorgehen gebilligt. Die Gemeindeverwaltung wurde beauftragt, für die Abschnitte in der Zuständigkeit des Marktes Teisendorf ein Maßnahmenprogramm mit Finanzierungsvorschlag zu erarbeiten und dem Rat zur Beschlussfassung vorzulegen.
Bürgermeister Thomas Gasser betonte, dass es sich bei dem Konzept nicht um einen Beschluss zum konkreten Bau neuer Radwege handle, sondern um eine Orientierungsgrundlage, die die Träger der Straßenbaulast bei der Prioritätensetzung bei einer zeitnahen Umsetzung unterstützen soll. Teile des im Konzept festgeschriebenen Radwegenetzes sind inzwischen schon realisiert, andere müssen noch gebaut werden, um sichere und hochwertige Verbindungen zwischen den Kommunen des Landkreises herzustellen. Das Konzept tritt in Kraft, wenn alle 15 Kommunen des Landkreises zugestimmt haben.
Fraktionsübergreifend einig: Radwege braucht es
Die Gemeinderäte sahen das Konzept positiv. "Die Radwege gehören ausgebaut", meinte beispielsweise 3. Bürgermeister Georg Quentin (SPD). Dafür sei das Konzept eine gute Grundlage.
Alois Stadler (CSU) wies darauf hin, dass neben den Hauptverbindungen zwischen den Kommunen für die Gemeinde auch die sogenannten Nebenverbindungen zwischen den Ortsteilen wichtig sind. Man müsse sich aber bewusst machen, dass heute nur eine wichtige Planungshilfe, aber keine Planung zum Bau von Radwegen beschlossen werde. Thomas Egger (CSU) nannte den Ansatz zukunftsorientiert. "Es ist gut, wenn wir für unsere Ortschaft ein familienfreundliches Fahrradnetz schaffen."
Bedenken wegen Instandhaltung und Versiegelung
Georg Wetzelsperger (CSU) wies darauf hin, dass man in Zukunft beim Straßen- und Wegebau auf die Gleichberechtigung von Fußgängern, Radfahrern und Autos achten müsse. Zudem müsse man die Wege auch Instand halten und räumen.
Das Problem der Räum- und Streupflicht sprach auch Bernhard Reitschuh (FWG) an. Der Grundgedanken sei nicht schlecht, allerdings müsse man den sich daraus ergebenden Folgeaufwand bedenken. Ein Weg der nicht genutzt werden kann, weil er beispielsweise im Winter nicht geräumt sei, sei zwecklos.
Ute Hogger (Grüne) pflichtete ihm bei und schlug zudem vor, die Wege möglichst natürlich zu belassen. Bürgermeister Gasser meinte in diesem Zusammenhang, dass der Unterhalt asphaltierten Wegen aber billiger sei.
Es gibt noch Plätze für den E-Bike-Kurs
Felix Gasser CSU) wollte wissen, ob es auch schon Überlegungen zur Beschilderung oder zur Gestaltung von entsprechenden Wegeplänen gäbe. Dies verneinte der Rathauschef. Die Alltagsradwege seien nicht für Touristen, sondern für Einheimische gedacht, die die Wege kennen, daher werde solchen Maßnahmen keine große Notwendigkeit zugemessen.
Und weil Fahrradfahren auch gelernt werden will, vor allem mit den E-Fahrrad, erinnerte Bürgermeister Thomas Gasser noch an das Fahrsicherheitstraining für E-Bike und E-Mountainbike am Samstag, 9. April, am Pfarrheim Teisendorf zwischen 10 und 16 Uhr stattfinder. Es sind noch Plätze frei.
Anmeldung und Informationen zum Radkurs im Rathaus Teisendorf unter ✆08666/ 988929.
