Freilassing
Frimo: Eham-Pläne weiter auf Eis – aber Standort gesichert

Bürgermeister verschafft sich bei ein Bild zur aktuellen Lage und den Zukunftsaussichten

30.08.2020 | Stand 20.09.2023, 21:22 Uhr

Der aktuelle Sitz der Firma Frimo an der Liegnitzer Straße soll auch der künftige sein. Die Neubaupläne auf der grünen Wiese in Eham liegen bis auf Weiteres auf Eis, am Freilassinger Standort soll aber grundsätzlich nicht gerüttelt werden. −Foto: Stadt

Bereits Wochen bevor weder die Corona-Krise noch die dadurch entstehenden Folgen für die Wirtschaft in der öffentlichen Debatte angekommen waren, sorgte diese Meldung für einen Paukenschlag: "Frimo siedelt doch nicht nach Eham aus", titelte die Heimatzeitung am 18. Januar über die überraschende Wende beim im Freilassinger Norden geplanten Gewerbegebiet (siehe auch hier). Denn der Umzug der Firma vom bestehenden Sitz an der Liegnitzer Straße hinaus auf die grüne Wiese war für die Stadt bekanntlich das Hauptmotiv, die Aufstellung des Bebauungsplans in die Wege zu leiten. Frimo begründete den Rückzieher damals unter anderem mit allgemeinen wirtschaftlichen und globalen Marktentwicklungen und der schwierigen Situation auf dem Automobilmarkt.

Wie sehen nun, nachdem das Virus für weitere Unsicherheit und Unwägbarkeiten gesorgt hat, die aktuelle Situation der Firma und die Zukunftsaussichten des Freilassinger Werks der Frimo GmbH aus? Darüber tauschte sich Freilassings Bürgermeister Markus Hiebl bei einem Besuch mit den drei Geschäftsleitern des Standorts, Peter Rajsp, Christoph Treikauskas und Rainer Einschenk, aus. Immerhin ist die Firma, die von Anton Huber zunächst als Ein-Mann-Betrieb gegründet und 1995 von Frimo übernommen wurde, quasi aus Freilassing nicht mehr wegzudenken. Wie die Stadt in einer Pressemitteilung berichtet, habe die Corona-Krise "die ohnehin herausfordernde Marktlage in Zusammenhang mit der Diskussion um die E-Mobilität und den Dieselskandal weiter erschwert. Die Folgen der Pandemie haben und werden die Lage in der Automobilindustrie weiter verschärfen und zu weiteren Verwerfungen in den Absatzmärkten führen."

Wie viele andere Unternehmen, habe auch Frimo "das Instrument der Kurzarbeit genutzt, um die negativen Auswirkungen der Krise abzumildern". Dennoch müsse der Standort aktuell Maßnahmen und Umstrukturierungen vornehmen, um langfristig am Markt wettbewerbsfähig agieren zu können. Der Standort in Freilassing als solcher sei aber grundsätzlich gesichert, so die Aussage der Geschäftsleiter.

Aktuell habe sich die Auftragslage für den Standort entspannt, mit der Folge, dass große Teile der Belegschaft in Freilassing wieder in Vollzeit arbeiten würden. "Wie in einem Betrieb mit verschiedenen nachgelagerten Arbeitsprozessen üblich, wird die restliche Belegschaft des Standortes bald nachziehen", heißt es in der Pressemitteilung. Angesichts der derzeitigen Überlegungen zum Ausbau des Gewerbegebiets in Klebing, den die Firma Hawle mit einem Logistikzentrum vorantreibt (wir berichteten), stelle die Frimo GmbH ihren dort angesiedelten Freilassinger Standort nicht in Frage. Bürgermeister Markus Hiebl sicherte den Gesprächspartnern eine enge Zusammenarbeit bei der Entwicklung des Industriegebiets zu und freute sich laut Bericht über die derzeit positive Auftragseingangssituation bei Frimo.

− red/fre