Ering
Frieden und gelebte Solidarität

Pfarrverband lädt am Freitag zum Kreuzweg und zum Mittagessen ein

06.04.2022 | Stand 19.09.2023, 23:17 Uhr
Theresia Hanreich

Die Ukrainerin Vera und ihre Herbergsmutter Patricia Hoffmann (rechts) übergaben ein Bild von der Eringer Kirche an Pfarrer Peter Kieweg. −Fotos: ht

Ein paar Familien, die vor dem Krieg in der Ukraine geflohen sind, haben auch in den Pfarreien des Pfarrverbandes Ering Zuflucht gefunden. Um Kontakte untereinander knüpfen zu können, stehen den Geflüchteten die Türen weit offen.

Immer wieder wird das Leid der vom Krieg Betroffenen ins Gebet genommen, in den Eucharistiefeiern oder auch bei eigens anberaumten Friedensgebeten. Die Ministranten des Pfarrverbandes hatten am Josefi-Tag zu einem solchen Gebet eingeladen.

Am Freitag, 8. April, nimmt der Kreuzweg des Dekanates im Rahmen der gemeinsamen Firmvorbereitung ebenso dieses Anliegen auf. Bei drei der 14 Stationen auf dem Weg von der Kreuzbäckerkapelle nach St. Anna wird intensiver innegehalten, um mit den Symbolen von Nägeln und Tuch ins Nachdenken und ins Gebet zu kommen. Der Kreuzweg, zu dem ausdrücklich alle eingeladen sind, beginnt um 19 Uhr; bei unpassender Witterung wird die Andacht in der Wallfahrtskirche St. Anna gehalten.

Bereits am 2. und am 4. Fastensonntag waren die ukrainischen Familien, die bis dato auf dem Gebiet des Pfarrverbandes eine Bleibe gefunden haben, zum Mittagessen im Rahmen der "MuM – Messe und Mehr" eingeladen. "Diese Einladung besteht bis auf Weiteres fort", betont Pfarrer Peter Kieweg. "Wir wollen damit nicht nur selbst mit den unter uns Wohnenden bekannt werden, sondern die Möglichkeit schaffen, auch untereinander Kontakt zu knüpfen." Es sei schön zu beobachten, wie zwanglos, sprachliche Barrieren überwindend, aufeinander zugegangen werde und durch die damit verbundene Ablenkung auch ein wenig Heiterkeit aufkomme.

Für eine Familie stellte die Pfarrei Kirn das leerstehende Pfarrhaus zur Verfügung. Kirchenpfleger Peter Hasmann und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Johann Wieser sorgten zusammen mit vielen weiteren helfenden Händen dafür, dass das lange Zeit unbewohnte Haus wieder beziehbar wurde.

In Kirn findet – zusätzlich neben den kommenden "MuM’s" am Palmsonntag, am Ostermontag und am Weißen Sonntag in Ering – am Ostersonntag ein ausdrückliches Benefiz-Mittagessen statt, zu dem in den Schulungsraum der Kirner Feuerwehr eingeladen wird. Aus organisatorischen Gründen ist für jedes Mittagessen eine Anmeldung bis zum jeweiligen Mittwoch vorher im Pfarramt (✆ 08573/482) oder bei Maria Gibis (✆ 0162/3253266) notwendig, für die beiden Ostertage also beispielsweise bis Mittwoch, 13. April.

Am Weißen Sonntag (24. April) wird es neben dem Mittagessen noch eine weitere Solidaritätsaktion geben: Wieder ergreifen die Ministranten die Initiative und bieten nach dem Gottesdienst in Ering (10.30 Uhr) Kuchen gegen eine Spende an. Um für Abwechslung im Alltag zu sorgen, arbeitet der Pfarrverband mit dem Kirchlichen Jugendbüro Pfarrkirchen zusammen, um beginnend nach Ostern für die Kinder und Jugendlichen diverse Veranstaltungen anzubieten.

Nicht zuletzt gibt Pfarrer Kieweg den Hinweis, dass eine in Ering untergekommene Ukrainerin ein malerisches Talent hat, was sie durch ein gelungenes Bild der Eringer Pfarrkirche unter Beweis gestellt hat. Gerne ist sie bereit, Landschaften, Kirchen, Höfe oder auch Porträts anzufertigen. "Für Vera ist das Malen eine Art Therapie", weiß der Pfarrer, "und mit einer Spende kann man der Familie finanziell unter die Arme greifen." Dafür kann man sich ebenso an die neue Gesamtpfarrgemeinderatsvorsitzende Maria Gibis wenden.