München
Frauchen und Hund tanzen im Rollstuhl

09.08.2021 | Stand 09.08.2021, 8:00 Uhr

Hundetanz im Rollstuhl: "Cesar, komm’", ruft Linda Erdl dem Spaniel zu und fährt mit ihrem Rollstuhl auf den Rasen im Englischen Garten in München. Cesar rennt auf seinen zwei Rollen und zwei Pfoten hinterher, und los geht der Hundetanz. −Foto: Marion Brucker

Linda Erdl beugt sich nach vorne und hebt zuerst die beiden Hinterpfoten von Cesar hoch. Der schwarz-weiße Spaniel steht derweil auf seinen Vorderpfoten und lässt geduldig sein Hinterteil in einen Tragegurt legen. Nun die Vorderpfoten durch die Weste mit den Totenköpfen und die Gurte einklicken. Zuletzt hängt Erdl die gelähmten Hinterpfoten von Cesar in zwei kleine wattierte Ringe. "Cesar, komm’", ruft die 46-Jährige und fährt mit ihrem Rollstuhl auf den Rasen im Englischen Garten in München. Cesar rennt auf seinen zwei Rollen und zwei Pfoten hinterher, und los geht der Hundetanz. Täglich zehn Minuten üben Frauchen und Spaniel, wenn sie viel Zeit haben, auch schon mal eine Stunde. Normalerweise im Sportrollstuhl, doch heute sind beide im Alltagsrollstuhl unterwegs.
"Andere Frauen kaufen Schuhe, ich Rollstühle", sagt Erdl lachend. Cesar umrundet sie mit seinem Gefährt, folgt der Bewegung ihrer Hand. Hundetanz sind Tricks auf Musik, erklärt die Hundetrainerin und -ausführerin. Vor fast zehn Jahren hat sie mit ihrer Hündin Caprioara, ein Mischling aus Foxterrier und Windspiel, zu tanzen angefangen. Das Rehkitz – so auf Deutsch der Name der Hündin– ist 2018 verstorben. Mit ihr hat Erdl, die seit Geburt an einer Fehlbildung der Wirbelsäule, einem sogenannten offenen Rücken leidet, zahlreiche Turniere besucht und ihre eigenen Choreografien umgesetzt. "Es geht darum, das Potenzial der Hunde zu fördern", erklärt die tanzbegeisterte Rollstuhlfahrerin mit Blick auf ihre beiden anderen Schützlinge. Katinka, eine schwarze Labrador-Mischlingshündin, und Gismo, der 17-jährige Yorkshire Terrier Erdls kranker Mutter, schauen den beiden an einer Parkbank angebunden, zu.

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