Passau/Wegscheid
Frau im Rannasee ertränkt: War es Tötung auf Verlangen?

12.10.2020 | Stand 20.09.2023, 5:04 Uhr

Im August 2019 war ein Auto in den Rannasee gefahren. Eine Frau starb, eine zweite muss sich nun vor Gericht verantworten. Der Vorwurf: Tötung auf Verlangen. −Foto: Archiv Pree

Zwei Frauen wollen am Rannasee (Landkreis Passau) gemeinsam Suizid begehen. Als das misslingt, bringt die eine die andere um - angeblich auf deren Wunsch hin.

Nun muss sich ab Dienstag eine 24-Jährige vor dem Landgericht Passau wegen Tötung auf Verlangen verantworten. Nach Justizangaben fuhren die beiden Frauen im August 2019 zum Rannasee bei Wegscheid nahe der Grenze zu Österreich, wo sie mit dem Auto ins Wasser fahren wollen, um sich das Leben zu nehmen. Als der Wagen im Schlamm stecken blieb, soll die Beifahrerin die jetzt Angeklagte gebeten haben, sie zu ertränken. Das habe sie getan, wie die 24-Jährige im Zuge der Ermittlungen angab.

Die Mutter des Opfers ist als Nebenklägerin zugelassen. Es sind zunächst vier Verhandlungstermine angesetzt, das Urteil wird am 3. November erwartet.

− dpa

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