Der SPD Ortsverein Ortenburg hat seine Jahresmitgliederversammlung nachgeholt. Im Mittelpunkt standen unter der Leitung von Bezirksrat Andreas Winterer neben einem Rückblick Neuwahlen und Delegiertenwahlen. Der alte Vorsitzende – Franz Diewald – ist auch der neue, die Vorstandschaft konnte aber durch neue Mitglieder gestärkt werden.
Nach der Begrüßung gedachte man dem überraschend verstorbenen Franz Bieringer aus Oberiglbach, der zweimal für die SPD in den Kommunalwahlkampf gezogen war.
Vorsitzender Franz Diewald gratulierte eingangs Jürgen Truka, der vom Marktrat einstimmig zum Sportbeauftragten ernannt worden war: "Jürgen, du bist die absolut ideale Besetzung als Sportbeauftragter der Gemeinde."
In seinem Rückblick auf die vergangenen zwei Jahre hob der Vorsitzende besonders einige größere Unternehmungen und Veranstaltungen gemeinsam mit den Nachbarortsvereinen hervor. Ein Veranstaltungsformat, das seiner Meinung nach Zukunft habe.
Die zwei Jahre waren auch Jahre der Wahlkämpfe, in denen sich der Ortsverein sehr stark mit Plakatierungen, Infoständen und Informationsveranstaltungen mit den jeweiligen Kandidaten eingebracht habe, sagte Diewald. Angefangen von den Landtags- und Bezirkstagwahlen 2018 über die Europawahlen 2019 und die Kommunalwahlen im März 2020.
Andreas Winterer im Bezirkstag
Überaus erfreulich sei, dass mit Andreas Winterer ein Mitglied des Ortsvereins den Sprung in den Bezirkstag geschafft habe und dass mit Christian Flisek "die Region auch im Landtag bestens vertreten" sei, so Diewald, der Andreas Winterer für seinen "großartigen Einsatz für seine Heimatregion" ausdrücklich dankte.
Wenig erfreulich sei dagegen das Kommunalwahlergebnis ausgefallen, zog Diewald Bilanz: Die SPD habe ein Mandat verloren, sei nur noch mit dreien im Marktrat vertreten. Als überaus positiv wertete er die Begeisterung im Wahlkampf und den Zusammenhalt der Listenkandidaten. Viele standen das erste Mal auf der Liste, haben starkes Interesse an kommunalpolitischen Themen entwickelt und wollen sich auch weiterhin in die Gemeindepolitik einbringen.
In diesen Zusammenhang verwies Diewald auf den SPD-Antrag zur Einführung eines Bürgerautos im Februar, den der Marktrat einstimmig angenommen hat. Der Fahrdienst mit einem kommunalen Auto und ehrenamtlichen Fahrern kann in Notfällen kostenlos für Fahrten zum Arzt oder zum Einkaufen genutzt werden. Man muss sich dazu auf der Gemeinde anmelden. Dieses Angebot müsse wieder verstärkt bekannt gemacht werden, nachdem ab März einige Monate lang Corona bedingt fast alles lahmgelegt worden sei, forderte der Vorsitzende.
In seinem Grußwort erläuterte Bezirksrat Andreas Winterer kurz Aufgaben und Bedeutung des Bezirkstags. Als "Sozialparlament" unterstütze der Bezirk alte und pflegebedürftige Mitbürger, aber auch seelisch, geistig und körperlich behinderte Menschen. Als überörtlicher Sozialhilfeträger garantiere er etwa auch Beziehern geringer Einkünfte einen Altenheim- oder Pflegeplatz und fördere Werkstätten und Heime für Menschen mit Behinderung.
Der Bezirk sei aber nicht nur für Soziales zuständig: "Er ist an fünf Heil- und Thermalbädern, darunter auch die Wohlfühltherme in Bad Griesbach und die Europatherme in Bad Füssing, mit jeweils 60 Prozent beteiligt." Zuletzt wurden jährlich mehr als 5 Millionen Euro in die Thermalbäder investiert, denn sie seien ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und Arbeitgeber in der Region. Der Bezirk strebe eine Neuausrichtung der Bäder an, um sie fit für die Zukunft zu machen.
Winterer sieht aber auch die Bundespolitik in der Pflicht: "Unsere Thermen bieten Reha-Leistungen und Gesundheitsprävention auf Weltklasseniveau an. Das muss von den Kassen bei der Gewährung von Kuren wieder stärker berücksichtigt werden." Gerade auch für pflegende Angehörige oder auch für die in der Coronakrise so belasteten Pflegekräfte wären ambulante Vorsorgeleistungen in anerkannten Kurorten ein wertvoller Beitrag zum präventiven Gesundheitsmanagement, ist Winterer überzeugt.
Auf das hochaktuelle Thema Medizincampus eingehend forderte er, dass eine solche Uniklinik unbedingt dezentral angelegt werden müsse. In Niederbayern habe man viele kleine Krankenhäuser, die nicht geschwächt werden dürften. Zugleich würde aber auch strukturpolitisch ein wichtiger Akzent gesetzt werden.
Unter der Leitung von Bezirksrat Andreas Winterer konnten die Wahlen schnell abgewickelt werden. Die Ergebnisse der Vorstandswahlen waren alle einstimmig. Dass sich neue junge Mitglieder in die Vorstandsarbeit einbringen, andere langjährig Aktive weitermachen würden, stimme ihn zuversichtlich für die kommenden Periode, so der alte und neue Vorsitzende Franz Diewald.
Jetzt gelte es, rauszukommen aus der Corona bedingten Lähmung in die Zukunftsgestaltung der Kommune. Schließlich habe man Wahlkampf gemacht mit dem Motto "Heimat erhalten - Zukunft gestalten".
− die
WahlergebnisseVorstandschaft:
1.Vorsitzender: Franz Diewald,
Stellvertreter: Reinhard Köppl, Stellvertreter und Kassier: Gerda Kerl, Schriftführerin: Ursula Eglseder, Beisitzer: Paula Niederhofer,Annemie Künzl, Andrea Bernecker, Hans Krapf, Klaus Jeggle, Jürgen Truka;
Beisitzer mit besonderen Funktionen:
60plus-Beauftragte: Xaver Krompaß, Dr. Waltraud Weigel; JuSo-Beauftragte: Corinna Gruber, Felix Pfeiffer; AfA-Beauftragter: Bernhard Berglehner; Frauenbeauftragte: Gerda Kerl; Presse:Franz Diewald; Kassenprüfer:Günther Künzl und Schneider Michael;
Delegierten-Wahlen:
Unterbezirksparteitag: Andreas Winterer, Franz Diewald, Ersatz: Gerda Kerl, Reinhard Köppl; Delegierte zur Kreisverbandskonferenz: Andreas Winterer, Paula Niederhofer, Ursula Eglseder, Ersatz: Klaus Jeggle, Reinhard Köppl, Hans Krapf; Bundeswahlkreiskonferenz 229 Passau: Delegierte: Andreas Winterer, Paula Niederhofer, Gerda Kerl, Ersatz: Franz Diewald, Corinna Gruber, Xaver Krompaß.
