Ein eigenartiger Fall, bei dem es um versuchte Nötigung geht, beschäftigt derzeit die Polizeiinspektion Hauzenberg.
Eine Frau aus Wildenranna hatte sich am vergangenen Freitagmittag an die Polizei in Hauzenberg gewandt, weil sie einen jungen Mann beobachtet hat, der vor ihrem Anwesen immer wieder auf der Straße vorbeigeht. Sie hatte das Gefühl, er beobachte das Haus.
Auch ein Handy habe er dabei in der Hand gehalten, gab die Frau an. Sie vermutete daher, dass der junge Mann im Vorbeigehen das Anwesen gefilmt habe.
Die eintreffende Polizeistreife fand den Mann unweit des Anwesens und stellte ihn zur Rede. Der 29-Jährige aus Thyrnau gab an, im Auftrag seiner Chefin zu handeln.
Während des Gespräch kam besagte Chefin dazu. Sie erklärte, im Auftrag eines Inkassobüros zu handeln, weil es Forderungen gäbe.
Da bis zu diesem Zeitpunkt noch keine strafbaren Handlungen zu erkennen waren, wurden die beiden Personen entlassen. Die Beamten wiesen sie allerdings darauf hin, die Anwohnerin aus Wildenranna nicht weiter zu belästigen.
Am Samstagvormittag ging dann erneut ein Anruf der Frau bei der Polizei ein. Die Frau aus Wildenranna teilte mit, dass seit rund 20 Minuten eine Frau vor ihrer Haustür stehe und ständig klopfe. Die Anruferin vermutete einen Zusammenhang mit dem Vorfall vom Vortag, zumal die Frau ihren Wagen hinter dem Haus geparkt hatte.
Als Polizeibeamte vor Ort ankamen, trafen sie die fremde Frau an der Haustüre zwar nicht mehr an. Aber sie entdeckten noch ihren Wagen, besetzt mit einer weiblichen Person, der mit hoher Geschwindigkeit davonfuhr.
Daraufhin wurde bei der Halterin, einer 44-Jährigen aus Tiefenbach, eine Nachschau über die Polizei Passau veranlasst. Die Frau wurde zu Hause angetroffen und befragt. Sie gab zu, dass sie in Wildenranna war, wollte den Grund für ihren Besuch dort aber nicht preisgeben.
Die Polizeiinspektion Hauzenberg hat Ermittlungen wegen versuchter Nötigung eingeleitet. Zum einen sollen die Hintergründe für das Verhalten aufgeklärt werden, zum anderen soll die Betroffene aus Wildenranna vor weiteren Übergriffen geschützt werden.
− red
