Passau
Forschung gefördert: KI und Mobilität auf dem Land

17.07.2020 | Stand 20.09.2023, 3:30 Uhr

Freuen sich über die Förderung des Forschungsprojekt: Uni-Präsident Prof. Ulrich Bartosch, Staatsminister Bernd Sibler, Prof. Tomas Sauer, Andreas Böhm von One Logic, Uni-Vizepräsident Prof. Harald Kosch, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer. −Foto: Striegan

Auf dem Land haben Menschen andere Bedürfnisse als in der Stadt, wenn es um Mobilität geht. Bus oder Bahn können das Auto nicht immer ersetzen. Und während Mobilität in der Stadt recht gut erforscht ist, fehlen Studien zum Land. Das soll ein Projekt der Universität Passau und des Passauer IT-Unternehmens One Logic ändern: Sie erforschen anhand des Landkreises Passau und des Bayerischen Walds, wie Künstliche Intelligenz Mobilität im ländlichen Raum verbessern kann. Das Bundesverkehrsministerium fördert "KIMoNO: KI-basierte typübergreifende Mobilitätsoptimierung im non-urbanen Raum" mit rund einer Million Euro über zwei Jahre. Am 17. Juli hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) den Förderbescheid überreicht.

Die Uni Passau, an der er einst selbst studiert hat, sei genau richtig für das Thema, fand er: "Sie ist umgeben von Land, und von High Performern auf dem Land." Zwei Drittel der Menschen leben in Deutschland im ländlichen Raum; es sei wichtig, gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen. "Mit Künstlicher Intelligenz können wir die Anbindung zwischen Stadt und Land verbessern." Das interdisziplinäre Forschungsprojekt beschäftigt sich ganzheitlich mit Mobilität, also allgemein damit, wie Menschen und Güter von einem Ort zum anderen kommen – egal, ob mit selbstfahrenden Autos, Lkw-Konvois oder mit dem Rad. So wollen die Beteiligten ganze Mobilitätsmuster optimieren, Verbindungen verbessern und Logistikketten sicherer und effizienter gestalten.

Dabei sei wichtig, die Menschen mitzunehmen, sagte Scheuer: Viele seien überfordert von der Digitalisierung und hätten Angst vor KI. "Das funktioniert nur, wenn wir die Menschen von den smarten Anwendungen begeistern." Zumindest dafür sei Corona gut gewesen: Die Menschen hätten ihre digitalen Helfer wertschätzen gelernt; das Land habe einen Digitalisierungsschub erfahren.

Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler (CSU) freute sich, dass bei "KIMoNO" Bereiche zusammenwachsen, die er allesamt fördern will: Forschung und Lehre, Digitalisierung und KI, dazu Mobilität. "Ich bin stolz. Hier werden Visionen entworfen und unsere Zukunft gestaltet." Und der Präsident der Uni Passau, Prof. Ulrich Bartosch, sagte: "Mit dem Projekt können wir Passau als forschungsstarke Uni stärken und realisieren. Außerdem zeigen wir, dass wir Teil eines regionalen Netzwerks sind. Und dass es um die Lösung praktischer Probleme geht."

An "KIMoNO" sind seitens der Uni der Lehrstuhl für Data Science unter der Leitung von Prof. Michael Granitzer, das Centrum für Marktforschung unter der Leitung von Dr. Stefan Mang, die Philosophische Fakultät mit Dekan Prof. Malte Rehbein, die Kommunikations- und Marketingabteilung unter der Leitung von Anja Schuster sowie das Institut FORWISS unter Leitung von Prof. Tomas Sauer beteiligt. Er koordiniert das Projekt gemeinsam mit Prof. Harald Kosch, Vizepräsident der Universität Passau. Außerdem arbeitet die Uni Passau mit dem Fraunhofer Entwicklungszentrum Röntgentechnik und dem Anwendungszentrum CT in der Messtechnik an der Technischen Hochschule Deggendorf zusammen. Und eben mit der One Logic GmbH. Erste Ergebnisse werden bei der informellen Tagung der Verkehrsminister im Oktober vorgestellt.

− ast