Regen
Flussbühne gibt Auftrieb für den Kultursommer

50er-Jahre-Schlager, Blasmusik und Irish Folk: Fünf Konzerte auf der Flussbühne ab 30. Juli

20.07.2021 | Stand 20.07.2021, 15:44 Uhr

Die schwimmende Bühne kommt auf dem Landweg und wird von den Bauhof-Leuten routiniert zu Wasser gelassen. Ab 30. Juli gibt es auf der Regener Flussbühne fünf Konzerte vor der malerischen Kulisse der Stadt zu hören. −Foto: Fuchs

Ein Eckpfeiler des Regener Kulturprogrammes trotzt den coronabedingten Hindernissen: Ab Montag wurde nahe der Tierzuchthalle die Regener Flussbühne von Bauhof-Arbeitern im Regen zu Wasser gelassen. Etwas früher als üblich wird die schwimmende Bühne in diesem Jahr ablegen. Und die Musiker werden pandemiebedingt vor weniger Publikum spielen. Aber wenn das Wetter mitspielt, wird es bis zum 6. August wieder fünf Konzerte vor der malerischen Kulisse der Stadt und der Pichelsteiner-Wasserspiele zu hören geben.

Zeitweise hatte als Alternativ-Ort die Kurpark-Erweiterung im Raum gestanden, letztlich entschied Bürgermeister Andreas Kroner: Die Flussbühne bleibt im Wasser. "Wir wollten das besondere Flair erhalten", sagt Organisator Roland Pongratz, "die Atmosphäre am Regen ist einmalig, und im Kurpark hatten wir ja schon das Festival ,Kultur am Fluss‘". Dafür muss man sich mit maximal 150 Zuhörern begnügen, die gefragtesten Konzerte auf den Flussbühnen der vergangenen Jahre hatten bis zu 350 Besucher angelockt.

Gezielt habe man beim Programm diesmal auf Musiker und Gruppen aus der engeren Region gesetzt, sagt Pongratz. Willy Astor und Martina Schwarzmann waren schon im Kurpark, "jetzt wollen wir regionalen Künstlern die Möglichkeit zum Auftritt geben." Die Flussbühne hatte ihre Premiere im Jahr 2001, seither findet die Konzertreihe alle zwei Jahre statt, abwechselnd zum Volksmusikfest drumherum.

Den Auftakt macht am Freitag, 30. Juli, ab 20 Uhr eine leibhaftige Oktoberfestkapelle – eine Reverenz an das Pichelsteinerfest, das im Corona-Format an diesem Freitag beginnt. Die Oktoberfestkapelle Matthias Achatz bringt bayerisch-böhmische Blasmusik mit auf die schwimmende Bühne. Die Kapelle um den studierten Trompeter Matthias Achatz aus Pemfling in der Oberpfalz trägt seit fünf Jahren die Verantwortung für die musikalische Unterhaltung der Gäste in der Ochsenbraterei auf der Wiesn.

Am Pichelsteiner-Sonntag, am 1. August, geht es ab 20 Uhr weiter mit "Ungschminggd", dem Musikkabarett-Trio aus dem Raum Kirchberg. Als die "Wahr(heit)sager" stehen sie mit ihrem aktuellen Programm auf der Bühne. Auf charmanten, feinen Humor legen Richard Peterhansl, Karl Bauhuber und Karl Handlos besonderen Wert. Ihr neues Programm ist ein Bühnenstück und spielt in der Vergangenheit – von dort aus wagen da Kare, da Kale und da Richard den Zukunftsblick in ihre "Holzkugel" und beschließen, ihre Voraussagen in Liedform unter die Leute zu bringen – als Chansons, vermischt mit Country-Jazz und Swing.

Am Pichelsteiner-Dienstag, 3. August, fahren um 20 Uhr "Conny und die Sonntagsfahrer" vor. In einem Konzert voller Nostalgie geht es zurück in die Zeit des deutschen Wirtschaftswunders: Petticoat, Nierentisch, VW-Käfer, im Fernsehen alles nur schwarz-weiß, Italien als liebstes Urlaubsziel und im Radio nur deutsche Schlager! "Schön war die Zeit..." heißt denn auch das aktuelle Programm. Sängerin Andrea Graf, Rainer Heindl (Gitarre, Gesang), Thomas Stoiber (Akkordeon, Gesang) und Steffen Zünkeler (Kontrabass, Gesang) präsentieren die musikalischen Perlen und das Lebensgefühl der 50er und 60er Jahre.

"Boanig" geht es am Mittwoch, 4. August, ab 20 Uhr auf der Flussbühne zu. Das schaurig-schöne Bühnenspektakel mit Adrian Kreuzer und Christian Fischer (das "Duo Boanahaffa") sowie Barbara Preis, Laura Kreuzer und Alexander Hackl stellen die dunkle und mystische Seite des Bayerischen Waldes vor. So, wie der Wald einst war, wie man ihn aus den Erzählungen der Eltern und Großeltern kennt. Voller finsterer Gestalten und Gefahren, jedoch auch als Ort der Geborgenheit, Hoffnung und der guten Werte. Halloween-Mode-Gestalten haben dagegen bei "Boanig – wia da Woid wirklich is" Hausverbot.

Und schließlich erklingt am Freitag, 6. August, ab 20 Uhr ein keltischer Gruß am Regen: "Mac C&C Celtic Four" bringen die irisch-schottische Lebensfreude in den Bayerwald. "The Wild Rover", "Molly Malone" oder "Whiskey in the Jar" sind die bekanntesten Lieder von der grünen Insel, denen sich die vier niederbayerischen Musiker gewidmet haben. Dabei kommen Instrumente wie Dudelsack, Fiddle, Akkordeon, Bódhrán oder TinWhistle zum Einsatz. Präsentiert wird alles mit viel bayerischem Humor. Neben Carlos Steinbeißer (Gitarre) und Paul Kamann (Akkordeon) spielen und singen der Zwieseler Martin Schmidt (Geige, Percussion) und Christian Bruckmeier (Schlagzeug, Mundharmonika).

− jf

Karten gibt es in der Tourist-Info Regen, ✆ 09921/ 604450, E-Mail tourist@regen.de.