Über 3000 Anwohner mussten am Dienstagabend nach dem Fund einer Fliegerbombe in Mühldorf evakuiert werden. Einige jedoch wurden "vergessen".
"Zwischen Lachen und Weinen" erlebte eine Anwohnerin der Gregor-Wienner-Straße die Nacht der Bombenentschärfung, wie sie der PNP-Oberbayernredaktion schildert. "Ich habe das Gefühl, die haben uns am Dienstag einfach vergessen." Die Mühldorferin saß mit ihrer Familie nichts ahnend beim Essen, als eine Push-Nachricht auf ihrem Handy aufleuchtete. Selbst beunruhigt, fand sie über die Homepage des Landratsamtes die Kontaktdaten des Bürgertelefons und rief gegen 19 Uhr an. "Mir wurde bestätigt, dass wir uns im Radius befinden. Außerdem wurde zugesagt, dass jemand kommt und wir warten sollen."
Die Familie sicherte sich eine Übernachtungsmöglichkeit, packte Kuscheltiere und das Nötigste für die Kinder zusammen und wartete auf das Eintreffen der Einsatzkräfte. "Doch es kam niemand." Sie entschied sich, erneut das Bürgertelefon zu kontaktieren. Die Mitarbeiterin sagte der Bewohnerin schließlich, dass es für die Evakuierung zu spät sei, die Entschärfung sei im vollen Gange. "Also mussten wir mit unseren Kindern kurzerhand im Keller ausharren."