Gegen SPD und Grüne
FDP-Fraktionsvize Köhler will Atomkraft als „Option in akuter Notlage“ behalten

12.07.2022 | Stand 22.09.2023, 21:20 Uhr

Lukas Köhler spricht sich für eine Debatte über eine Laufzeitverlängerung der verbliebenen drei deutschen AKW aus. −Foto: dpa

Von Thomas Vitzthum

Die FDP kritisiert die Koalitionspartner SPD und Grüne wegen der fehlenden Debatte um eine befristete Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken. „Eine Option, die in einer akuten Notlage einen wichtigen Beitrag leisten kann, sollten wir nicht vom Tisch fegen.“





Das sagte der Vize-Fraktionsvorsitzende der FDP, Lukas Köhler, der Mediengruppe Bayern. „Auch nicht mit Verweis auf eine eher oberflächliche Prüfung des Wirtschaftsministeriums im März“, kritisierte er einen gemeinsamen Prüfvermerk des Wirtschaftsministeriums unter Führung von Robert Habeck und des Umweltministeriums von Steffi Lemke (beide B90/Die Grünen). „Es wäre fatal, wenn Menschen in Deutschland frieren oder Arbeitsplätze verloren gehen, weil Gas wegen fehlender Alternativen für die Stromproduktion benötigt wird.“

Grüne sprechen von „Phantomdebatte“
Die Grünen bezeichneten den Vorstoß der FDP als „Phantomdebatte“. „Die Bundesregierung hat längst geprüft, welche Energiealternativen zur Verfügung stehen. Eine Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke gehört nicht dazu“, sagte die stellvertretende Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Julia Verlinden. „Wer jetzt also das Revival der Atomkraft fordert, der führt eine Phantomdebatte, die uns nicht weiterhilft. Erdgas wird vor allem im Wärmesektor und in der Industrie eingesetzt. Atomstrom hilft uns da nicht.“