Plattling
Farbtupfer auf der Isar: Mandarinenten bei der Staufstufe

04.05.2020 | Stand 20.09.2023, 2:54 Uhr
Hannelore Summer

Mandarinenten: In den Parks und Gärten sind sie ein schmuckes Paar, in der freien Natur sind sie durch ihr auffälliges Federkleid aber sehr gefährdet. −Foto: Summer

"Beim Kunstwerk an der Isar schwimmt eine schöne, bunte Ente mit einem schmalen Schnabel", erzählt mein Sohn. Er hat einen Spaziergang an die Isar gemacht, da ist ihm die Ente aufgefallen. Ein Blick in den Kosmos-Vogelführer von Lars Svensson bestätigt meine Vermutung: Es ist ein Pärchen von Mandarinenten – wunderschöne, auffällige Tiere. Ursprünglich brüten die Enten in Nordchina, im Amurgebiet und in Japan. Weil sie so schön sind, werden sie gerne in Zoos, Gärten und Parks gehalten. Bei der Wasservogelzählung im Januar konnten immer wieder mal einzelne Tiere auf der Donau beobachtet werden.

Das wäre doch ein schönes Foto für die Zeitung, denke ich. Ich mache mich mit der Kamera auf den Weg. Mittags kann ich die beiden nicht entdecken, abends finde ich sie am Ufer. Mit einem Stockentenpaar suchen sie nach Futter. Sie sind wenig scheu, da kann ich viele Fotos machen. Am Computer zu Hause dann die Überraschung: Das Weibchen trägt einen Ring. Das weckt meine Neugierde. Wie kommt die Ente zu uns an die Isar?

Beim Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter werde ich fündig. "Der Ring wurde an den Landesverband Bayern vergeben", schreibt Griseldis Boden. Und Barbara Bach, die die bayerischen Ringe vergibt, weiß, dass sie den Ring an den Geflügelzuchtverein Münchsmünster bei Ingolstadt geschickt hat. Über den Vorsitzenden Markus Manzinger bekomme ich Kontakt zum Züchter Gerhard Turber in Pförring. Ja, bestätigt er, der Ring stamme von ihm. Er züchtet schon lange Mandarinenten. Die Jungen verkauft er auf verschiedenen Kleintiermärkten in Süddeutschland und Österreich oder über eine Börse im Internet. Aber er notiert sich nicht, welche Ente wohin kommt. Wie die Ente nach Plattling gelangt ist, kann er auch nicht sagen. Denn normalerweise seien die Enten standorttreu, weil sie zu Hause Futter bekommen und mit gestutzten Federn sowieso nicht weit kommen würden. Aber manchmal finde eine Ente einen Partner und komme nicht zurück.
Mehr dazu lesen Sie am Dienstag, 5. Mai, in Ihrer Plattlinger Zeitung.