PNP-Gesundheitsserie
Expertin rät: Diese sechs Tipps helfen gegen Haarausfall

11.10.2020 | Stand 21.09.2023, 23:06 Uhr

Meist mit zunehmenden Alter– egal ob Mann oder Frau – werden Haare dünner, spröder oder fallen ganz aus. Betroffene leiden sehr darunter, so gilt doch dichtes und gesundes Haar, ähnlich wie weiße Zähne, als das Schönheitsideal schlechthin . −Symbolbild/dpa

Im Rahmen unserer Gesundheitsserie gibt eine Expertin Tipps gegen Haarausfall.

Meist mit zunehmendem Alter – egal ob Mann oder Frau – werden die Haare dünner, spröder oder fallen ganz aus. Betroffene leiden sehr darunter, so gilt doch dichtes und gesundes Haar, ähnlich wie weiße Zähne, als das Schönheitsideal schlechthin. Im Rahmen unserer Gesundheitsserie haben wir mit Dermatologin Dr. Dagmar Ludolph-Hauser, die eine eigene Praxis in Ergolding (Landkreis Landshut) betreibt, gesprochen und wollten wissen, welche Mittel gegen Haarausfall helfen.



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1. Koffein, Franzbranntwein, Bockshornklee und Apfelessig

"Diese Hausmittel fördern die Durchblutung der Kopfhaut und können sich deshalb positiv auf den Haarwuchs auswirken", sagt Dr. Ludolph-Hauser. Dabei sei es egal, ob man zu Koffeinshampoos aus der Drogerie greift oder beispielsweise den Kaffee direkt auf die Kopfhaut aufträgt – der Effekt sei laut der Dermatologin der gleiche.

2. Bier, Kokos- und Arganöl

Eine eher pflegende Wirkung schreibt Dr. Ludolph-Hauser Bier zu. Durch die Hefe, die viel Vitamin B enthält, erhalte das Haar Glanz und Geschmeidigkeit. Die Dermatologin empfiehlt das flüssige Gold als Spülung zu verwenden. Gerade Frauen im Raum Südostasien würden für die Pflege ihrer Haare Kokosöl verwenden, sagt Ludolph-Hauser. Hier sei aber zu beachten, dass sich die Haarstruktur unterscheidet und das Öl meist nur eine pflegende Wirkung habe, ähnlich sei es auch bei Aloe Vera, so die Dermatologin.

3. 100 Bürstenstriche täglich

Massieren tut Kopfhaut und Haar gut. "Wer was für sein Haar tun will, der kämmt es mit 100 Bürstenstrichen täglich", sagt Ludolph-Hauser und bezieht sich dabei auf eine altbekannte Weisheit. Und tatsächlich regt laut der Dermatologin das Bürsten der Haare die Durchblutung der Kopfhaut an und fördert so den Haarwuchs. Dabei sei es egal, ob man eine gewöhnliche Haar- oder Massagebürste oder einfach seine Finger benutzt.

4. Schilddrüsen-, Eisen-, und Vitamin D-Werte prüfen lassen

Gerade, wenn es sich um Diffusen Haarausfall, den gleichmäßigen Haarverlust auf dem gesamtem Kopf , handelt, rät Dr. Ludoph-Hauser den Arzt aufzusuchen und dort vor allem Blut- und Schilddrüsenwerte abklären zu lassen. "Auch ein Vitamin D-Mangel kann zu Haarausfall führen". Ebenfalls einen Arzt sollten Betroffene aufsuchen, wenn es sich um einen krankhaften Haarausfall handelt. "Die kahlen Stellen sind dann meistens vernarbt", so die Dermatologin. Völlig ungefährlich, von den Betroffenen allerdings als sehr beunruhigend wahrgenommen, ist der kreisrunde Haarausfall, "Gerade Männer sind hier betroffen, aber bei der Mehrzahl der Fälle ist dies nicht auf eine Erkrankung zurückzuführen, sondern erblich bedingt", sagt Ludolph-Hauser. Kreisrunder Haarausfall sei harmlos. Dieser bilde sich meist von selbst zurück und befällt Männer u Frauen gleicher Massen, so Ludoplph-Hauser. Haarausfall vom männlichen Typ sei charakterisiert durch Geheimratseckenbildung und Oberkopfglatze.

5. Minoxidil

Dieser apothekenpflichtige Wirkstoff fällt zwar nicht ganz unter die Kategorie Hausmittel, sei aber laut Dr. Dagmar Ludolph-Hauser am effektivsten. "Das Mittel erhält man mittlerweile ohne Rezept in der Apotheke. Regaine ist beispielsweise eines der bekanntesten Produkte, die Minoxidil enthalten." Der Arzneistoff wirke blutdrucksenkend und sei früher auch zu diesem Zweck eingesetzt worden, erklärt die Dermatologin. Positiver Nebeneffekt: Die Betroffenen hatten durch das Minoxidil verstärkten Haarwuchs. "Es gibt wirklich gute Studien zur Wirkungsweise von Minoxidil. Zwar werden Betroffene nicht mehr die volle Haarpracht wie mit 15 Jahren bekommen, dennoch können sie mit dem Arzneimittel sichtbare Erfolge erzielen", sagt die Expertin.

6. PRP-Behandlung mit eigenem Blut

Neben diesen Hausmitteln hat die Dermatologin noch einen weiteren Tipp. Ludolph-Hauser nennt die PRP-Behandlung bei der vierteljährig, ähnlich wie beim Vampir-Lifting, Spritzen mit eigenem Blut unter die Kopfhaut gesetzt werden. Diese Behandlung sei allerdings kostspielig und sollte ausschließlich von einem Facharzt durchgeführt werden, sagt Ludolph-Hauser.