PNP-Gesundheitsserie
Experte: Diese sechs Tipps helfen gegen Pickel und Mitesser

25.10.2020 | Stand 20.09.2023, 4:16 Uhr

Bei der Verwendung von Makeup- und Gesichtspflegeprodukten sollte man darauf achten, dass auf der Packung "nicht komedogen" steht - darunter versteht man eine Zusammensetzung, welche die Poren der Haut nicht verstopft. −Foto: dpa

Im Rahmen unserer PNP-Gesundheitsserie gibt diesmal ein Experte Tipps gegen lästige Pickel und Mitesser.

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"Die Entstehung hängt in der Regel mit einer Überaktivität der Talgdrüsen und einer Verhornungsstörung der Haarfollikel zusammen", erklärt Dr. Dirk Trögele, Facharzt für Haut- und Geschlechtskrankheiten aus der Praxis Dermazent in München. Wenn die Drüsenausgänge verstopfen, bilden sich sogenannte Mitesser, auch Komedonen genannt. "Siedeln sich dann darin Bakterien an, führt das typischerweise zu einer Entzündung und zu Eiterpickeln", so der Experte.

Dabei gibt es einen Unterschied zwischen Jugendlichen und Erwachsenen. "Die typische Pubertätsakne betrifft 80 Prozent der Jugendlichen in unterschiedlicher Intensität - unabhängig vom Geschlecht", so Trögele. Erwachsenen-Akne tritt hingegen vorwiegend bei Frauen zwischen 25 und 35 Jahren auf. Immer eine Rolle spielen ihm zufolge dabei aber Hormone: Bei Jugendlichen durch die körperlichen Umstellungen in der Pubertät, bei erwachsenen Frauen etwa durch das Absetzen der Pille sowie vor und nach der Schwangerschaft.

Diese Tipps gibt der Experte gegen lästige Pickel und Mitesser:

1.Wenig Milchprodukte und Zucker konsumieren: "Früher dachte man, dass die Ernährung eine große Rolle bei der Entstehung von Pickeln spielt. Inzwischen weiß man, dass es einen Einfluss gibt, dieser aber nicht allzu groß ist", sagt Trögele. Eine Ausnahme sind ihm zufolge aber Milchprodukte und Zucker: Hier sei ein Einfluss durchaus gegeben. "Vor allem die Kombination aus beidem - wie beispielsweise in Schokolade - ist förderlich für die Pickelentstehung", sagt er.

2. Hände weg vom Gesicht! Nicht nur in Corona-Zeiten gilt: So selten wie möglich mit den Händen ins Gesicht fassen. Denn sonst bringt man Bakterien auf die Gesichtshaut und fördert so Entzündungen. In diesem Zusammenhang ebenfalls zu empfehlen: Smartphone Displays regelmäßig reinigen und desinfizieren - sie sind stark mit Bakterien besiedelt. Auch Handtücher und Waschlappen sollten aus demselben Grund regelmäßig gewechselt werden.

3.Spezielle Pflegeprodukte fürs Gesicht verwenden: Bei der abendlichen Gesichtspflege darauf achten, dass Reinigungsgels für unreine Haut beziehungsweise Mischhaut verwendet werden. "Normale Seifen können die Akne sogar eher noch verschlechtern und die Haut reizen", sagt Dr. Dirk Trögele. Bei Pflegecreme gelte das gleiche: Lieber Produkte aus der Apotheke oder Drogerie für unreine Haut oder Mischhaut verwenden. Zudem sollte man immer drauf achten, dass auf dem Produkt ’nicht komedogen‘ steht - auch bei Makeup-Produkten sei das wichtig. Darunter versteht man eine Zusammensetzung, welche die Poren der Haut nicht verstopft.

4.Pickel desinfizieren: Roll-ons oder Stifte aus der Apotheke mit natürlichen inhaltsstoffen wirken desinfizierend und verhindern einen weiteren Ausbruch von Pickeln, wenn man nur unter einer leichten Akne leidet. Teebaumöl als desinfizierendes Hausmittel hat zwar einen ähnlichen Effekt, ist aber reizend und sollte nicht unverdünnt angewendet werden, vor allem nicht in Augennähe.

5.Nicht ausdrücken! Am besten die Pickel nicht anfassen. Ansonsten: Nur dran manipulieren, wenn ein Eiterbläschen drauf ist und dieses kurz vorm Platzen ist. "Dann aber auch nicht drücken, sondern die Haut an der Stelle auseinanderziehen. Ansonsten entstehen leicht Narben, die ein Leben lang bleiben. "Diese kommen oft nicht von den Pickeln, sondern von falscher Behandlung", sagt Trögele. Daher sollte man regelmäßig zu einer professionellen medizinisch-kosmetischen Ausreinigung gehen.

6.Nicht verharmlosen! Treten Pickel gehäuft auf, nicht zu lange warten, sondern ab zum Arzt! "Akne ist eine Krankheit, auch wenn sie bei vielen glücklicherweise so wenig ausgeprägt ist, dass eine Behandlung nicht immer notwendig ist", sagt Trögele und kritisiert Eltern, die das Thema herunterspielen, nach dem Motto "Kind, da musst du durch, das hatte ich auch." Bei stärkerer Akne aber sollte man vielmehr Mütter und Väter dafür sensibilisieren, dass Akne gut behandelbar ist. Geht man zu spät zum Arzt, sind unter Umständen schon Narben da. Treten Pickel an der Schulter oder am restlichen Oberkörper auf, sollte man auf alle Fälle zum Arzt gehen und das untersuchen lassen.