In der Doku "Schwarze Adler" machen schwarze Fußballer auf Rassismus-Erfahrungen aufmerksam. Ex-Fußballprofi Anthony Baffoe erinnert sich darin an ein Spiel in Plattling.
Samstag, 19. August 1989: Tausende Zuschauer sehen am Rennbahngelände, wie die kleine Spielvereinigung Plattling die große Fortuna Düsseldorf an den Rand einer Niederlage bringt.
Dank eines Tores von Gerd Friedenberger in der 24. Minute führen die Hausherren bis kurz vor Spielende. Doch den Düsseldorfern gelingt in der 83. Minute der Ausgleich und in der Verlängerung der zweite Treffer. Die Fortuna rettet sich in die nächste Pokalrunde, die SpVgg scheidet aus. Trotz der Niederlage erinnert man sich in Plattling aber gerne an dieses Spiel. Es gilt als eines der sportlichen Höhepunkte der SpVgg. Für den damaligen Düsseldorf-Spieler Anthony Baffoe, er ist in der 40. Minute eingewechselt worden, gilt dies jedoch nicht, wie er nun in der Doku "Schwarze Adler" sagt.
"Ich stand auch nah an den Tränen"
"Ich kann mich noch erinnern, da haben wir im DFB-Pokal in Plattling gespielt, da bin ich dann permanent beleidigt worden von den Zuschauern. Ich stand auch nah an den Tränen. Dann bin ich nach Hause gefahren und hab’ auch lange überlegt, was soll der ganze Scheiß? Warum immer wieder, immer wieder?", berichtet der in Bonn geborene Ghanaer.
Die Doku "Schwarze Adler", in der schwarze Fußballer auf Rassismus-Erfahrungen aufmerksam machen, indem sie über ihre Erlebnisse sprechen, ist seit 15. April bei Amazon Prime zu sehen, am 18. Juni soll sie im ZDF ausgestrahlt werden.
Baffoes Aussagen sind unter anderem in der Facebook-Gruppe "Unser Plattling" Thema. Nutzer fragen: Bedarf es einer Entschuldigung seitens der Stadt oder seitens der SpVgg? Soll ein klares Statement gegen Rassismus erfolgen? Stadtrat Markus Jakob (CSU) schreibt etwa: "Ein Statement gegen Rassismus ist sicher angemessen."
