Reisen innerhalb Europas
EU-Staaten geben grünes Licht für einheitlichen Impfausweis

14.04.2021 | Stand 21.09.2023, 22:19 Uhr

−Symbolbild: Sophia Kembowski/dpa

Die EU-Mitgliedstaaten haben grünes Licht für einen einheitlichen Impfausweis für Reisen innerhalb Europas gegeben.

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EU-Justizkommissar Didier Reynders begrüßte am Mittwoch auf Twitter eine entsprechende Einigung der Botschafter der 27 Länder. Anschließend muss der Text noch in Verhandlungen mit dem EU-Parlament finalisiert werden. Ab Sommer soll das Dokument zum Einsatz kommen.



Das sogenannte grüne Zertifikat soll Aufschluss darüber geben, ob ein Mensch das Coronavirus weiterverbreiten kann oder zumindest wie wahrscheinlich dies ist. Neben Informationen über Impfungen sollen dafür auch Testergebnisse und Angaben über eine überstandene Corona-Erkrankung enthalten sein. Für Reisende könnten dadurch Test- oder Quarantänepflichten entfallen.

Das Thema ist ein wichtiges Anliegen der stark vom Tourismus abhängigen EU-Länder. Griechenland, Zypern und andere Staaten waren bereits mit nationalen Lösungen vorgesprescht. Die EU-Kommission begann daraufhin, einen gemeinsamen Ansatz auszuarbeiten. Die vorgeschlagene Verordnung würde die nationalen Behörden verpflichten, ihren Bürgern das besagte Dokument auf Anfrage auszustellen.

Zertifikat soll Grenzübertritte erleichtern

Die Entscheidung, welche Beschränkungen aufgehoben werden und ob das Zertifikat weitere Erleichterungen ermöglicht, obliegt den einzelnen EU-Ländern. Die 27 verpflichten sich aber dazu, die Impfzertifikate der anderen EU-Staaten anzuerkennen und entsprechend dieselben Rechte zu gewähren.

Den Plänen zufolge soll das Impfzertifikat keine Voraussetzung für Reisen innerhalb der EU sein, sondern Grenzübertritte lediglich erleichtern. Das Dokument soll zudem nur solange eingesetzt werden, wie die Corona-Pandemie andauert.

Das EU-Parlament muss nun ebenfalls noch grundsätzlich zustimmen, anschließend werden die Details zwischen den EU-Institutionen ausgehandelt. Einige Abgeordnete haben insbesondere beim Datenschutz Bedenken angemeldet. Um die Einführung zu beschleunigen, arbeiten EU-Kommission und nationale Behörden bereits an der technischen Umsetzung.

− afp