Fließend ist der "BGL-Lockdown" in den deutschlandweiten Lockdown übergegangen. Die Kritik an vielen Maßnahmen bleibt hingegen die Gleiche. Dass man allerdings durchaus erfolgreich rechtlich gegen den ein oder anderen Aspekt der Verordnungen vorgehen kann, bewies der Freilassinger Anwalt Lukas Maushammer: Der 31-Jährige kippte den Verkaufsstopp von Speisen nach 20 Uhr (wir berichteten). Wie der Neustadtrat den "Lockdown" ansonsten erlebt, erzählte er der Heimatzeitung bei einem Spaziergang vom Bonami über das Badylon bis zur Grenze.
Hallo Herr Maushammer, wir treffen uns vor dem Bonami, dem Lokal, für das sie einen erfolgreichen Eilantrag in Sachen Verkaufsverbot gestellt haben. Sind Sie denn dort auch oft Gast?
Lukas Maushammer: Im Januar 2019 hat unsere Kanzlei einen zweiten Standort in Freilassing eröffnet. Seither ist das Bonami quasi unser direkter Nachbar. Kontakt zu den Inhabern habe ich aber schon seit vielen Jahren. Das Bonami ist Sponsor und "Stammlokal" der Freilassinger Handballer. Dort spiele ich aktiv in der Herrenmannschaft. Ich bin daher oft und gerne im Bonami zu Gast, am allerliebsten natürlich nach erfolgreichen Spielen.
"War überrascht von der Begründung des Landrats"Von der erfolgreichen Klage profitierten dann auch die anderen Restaurants. Landrat Kern hat es in seiner Ankündigung, dass nun die späte Essensbestellung wieder möglich ist, aber so aussehen lassen, als wäre das eine "gönnerhafte" Entscheidung des Landratsamts. Ärgert Sie das?
Maushammer: Ach wissen Sie, ich nehme das "sportlich". Als Rechtsanwalt habe ich die Interessen meines Mandanten zu vertreten und durchzusetzen. Das ist uns erfolgreich gelungen. Zum Zeitpunkt der "Nachjustierung" der Allgemeinverfügung lag dem Landratsamt unsere Klage und unser Eilantrag jedenfalls vor. Die Begründung des Landratsamtes überraschte dann schon. Ich will das allerdings gar nicht weiter bewerten. Tatsache ist, dass das Landratsamt aufgrund unseres Eilantrags umgehend reagieren musste. Wichtig ist das Ergebnis, das passt. Die Sache ist für mich jetzt auch abgehakt. Wir sollten nun alle gemeinsam wieder den Blick nach vorne richten.
