Auf einem langen Holztisch haben Florian Hintereder und Miriam Ebner den "Müll" der letzten Tage aufgebahrt: Brot, Semmeln und Süßgebäck, aber auch Bohnen, Zitronen, Lauch und Trauben. Neun Besucher aus dem Pfarrkirchner Jugendzentrum (JUZ) sitzen auf Stühlen und Kisten außen herum. Ein paar Lampen kämpfen für sie unter der Gartenlaube gegen die frühabendliche Dunkelheit an.
Den "Müll" haben nicht Ebner und Hintereder produziert, er stammt von Supermärkten oder Bäckereien. Weil sie Waren vom letzten Tag oder mit überzogenem Mindesthaltbarkeitsdatum nicht mehr verkaufen, enden jährlich etwa 500 000 Tonnen Lebensmittel als Abfall. Ebner und Hintereder setzen sich als Botschafter für die Initiative "Foodsharing" im Bereich Pfarrkirchen dafür ein, dass diese Verschwendung reduziert wird und die Lebensmittel stattdessen verbraucht werden.
Normalerweise schicken sie dafür eine Nachricht mit Foto in die WhatsApp- oder Facebook-Gruppe "Foodsharing Pfarrkirchen" oder bieten Essenskisten direkt auf der Webseite der Organisation "foodsharing.de" an. Interessierte können die Lebensmittel dann in Hintereders Garten abholen. An diesem Abend haben sie die Jugendlichen aus dem JUZ eingeladen, um ihnen die "Foodsharing"-Arbeit vorzustellen.