Haardorf
Erinnerung an Vermisste und Gefallene

03.05.2021 | Stand 21.09.2023, 2:28 Uhr

Pfarrer Werner Eckstein segnete das Kriegerdenkmal zur Erinnerung an die Menschen. −Fotos: Schwinger

Der Krieger-, Soldaten- und Reservistenverein Haardorf und Umgebung hat traditionell am ersten Maisonntag seinen Jahrtag gehalten – diesmal natürlich Corona-konform.

Im Rahmen des Sonntagsgottesdienstes wurde der gefallenen und vermissten Kameraden beider Weltkriege gedacht. Einen Bezug stellte schon das Eingangslied "Meine Zeit steht in Deinen Händen" her. Pfarrer Werner Eckstein erläuterte das Bild des Weinstocks in der Statio: Lange Zeit während der Winterruhe und noch im kalten Frühling zeigt er kein Leben. Erst wenn es wärmer wird, treiben feine Triebe. Weinstock und Reben gehören zusammen, wie Jesus und die Menschen: "Ich bin der Weinstock, ihr die Reben".

Diesen Gedanken führte Werner Eckstein in der Predigt weiter. Es gibt eine Verbindung zwischen den Verstorbenen und den Lebenden. Jedoch schwindet die unmittelbare Erinnerung mit der Zeit, was auch die Gefallenen und Verstorbenen des 1. und 2. Weltkrieges betrifft. Die Erinnerung an die Verstorbenen der letzten Jahrzehnte ist viel präsenter. Die Fürbitten, vorgetragen von Martina Brandl, nahmen Bezug auf die Weltkriege, auf die Kriege in dieser Welt und auf die Flüchtenden.

Zu Beginn seiner Ansprache begrüßte Vorsitzender Adi Schweiger Stadtrat Robert Kröll, Festmutter Martina Brandl, Ehrenmitglied Johann Schröck, Franz Klingerbeck von der Reservistenkameradschaft und die Vertreter der örtlichen Vereine. Adi Schweiger bezeichnete die Corona-Pandemie als eine andere Form von Krieg: Der Mensch sei das Angriffsziel der Viren. Sie verursachten Einschränkungen, beeinträchtigten die Gesundheit und könnten zum Tode führen. Gegenmittel seien die AHA-Regeln und das Impfen.

Diese lebensbedrohende Situation verlange starken Willen und Opferbereitschaft, sagte Schweiger. Viele Kameraden zogen in den Krieg und wussten auch nicht, ob sie wieder nach Hause kommen. "Unsere Pflicht ist es, sich auch noch nach 76 Jahren der Kriegstoten, vermissten und gefallenen Kameraden zu erinnern", so der Vorsitzende. Die Erinnerung sei oft nur noch vage oder schon erloschen. Ein Innehalten setze ein Zeichen der Verbundenheit, der Solidarität, der Trauer und des Mitgefühls mit denen, die zu Opfern geworden sind.

Die Gedenkfeier mahne, bewusst gegen Unrecht und Hass einzustehen, sagte Schweiger: "Wir dürfen nicht gefährliche politische Tendenzen verharmlosen oder ignorieren, dann ist der Weg frei für Gewalt, Terror, Hass und Unfrieden. Es ist wichtig an die Werte Frieden und Freiheit für alle Menschen festzuhalten."

Am Kriegerdenkmal hielten Vertreter der Reservistenkameradschaft die Ehrenwache. Pfarrer Werner Eckstein sprach ein Gebet und besprengte es mit Weihwasser zur Erinnerung an die Menschen, die ihre Leben ließen.

Für die Krieger- und Soldatenkameradschaft stellte Vorsitzender Adi Schweiger zu Salutschüssen und zum "Lied vom guten Kameraden" eine bunte Blumenschale ab. Die Zeremonie verfolgten die Gottesdienstbesucher in den Kirchenbänken.

− sr