Traunstein
Erfreuliche gute Arbeitslosen-Quote zum Ferienbeginn

Endspurt für künftige Azubis – Arbeitsmarktbericht für Juli der Agentur für Arbeit Traunstein

29.07.2021 | Stand 19.09.2023, 23:15 Uhr


Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein betrug im Juli 2,9 Prozent, das sind 0,1 Punkte oder 8184 Menschen weniger als im Vormonat. Im Vergleich zu Juni sind 344 Menschen weniger in der Arbeitsvermittlung gemeldet, das entspricht einem Rückgang um vier Prozent. Im Jahresvergleich ist bei der Zahl der arbeitslosen Menschen ein Minus von 17,4 Prozent zu verzeichnen. Das heißt, es sind aktuell 1721 Menschen weniger. Die Landkreisquoten: Traunstein 2,5 Prozent, Altötting 3,0 Prozent, Berchtesgadener Land 3,2 Prozent und Mühldorf 3,2 Prozent.

3462 arbeitslose Menschen sind älter als 50 Jahre, darunter 2476, die älter sind als 55 Jahre. Diese Altersgruppe stellt 42,3 Prozent des Gesamtbestandes. 130 ältere Menschen weniger als im Juni waren ohne Erwerbstätigkeit, im Juli 2021 waren es noch 88 mehr gewesen.

794 Menschen unter 25 Jahren waren im Juli gemeldet, das sind 83 mehr als im Vormonat, ein Anstieg um 11,7 Prozent. Im Vorjahresmonat waren es 392 Menschen mehr in dieser Altersgruppe. Die isolierte Arbeitslosenquote beträgt bei den 15- bis 20-Jährigen 2,4 Prozent, im Juni lag sie noch bei 2,2 Prozent. "Diesen Anstieg haben wir jedes Jahr vor den Sommerferien", erläutert Jutta Müller, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein. "Darunter sind Abiturienten und Schüler, die bis zum Ausbildungs- oder Studienbeginn jobben möchten und Azubis mit bestandener Prüfung, die noch keine Einstellungszusage ihres Arbeitgebers haben."

1933 Menschen meldeten sich im Juli erstmals oder wieder arbeitslos, ein Anstieg um 355 verglichen mit Juni. Davon kamen 807 aus Erwerbstätigkeit und 528 aus Ausbildung und Qualifizierung; das sind 215 mehr als im Vormonat. 563 meldeten sich aus Nichterwerbstätigkeit. Den 1933 Zugängen stehen 2274 Abmeldungen gegenüber, das sind 365 weniger als im Vormonat. Hiervon gingen 938 in Erwerbstätigkeit, 347 in Ausbildung oder Qualifizierung und 872 in Nichterwerbstätigkeit.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Juli um 50 auf 2793 Menschen gesunken; im Vergleich zum Vorjahr waren es 746 mehr. "Wenn wir uns vergegenwärtigen, dass wir bis zu einem Drittel des Tages mit Arbeit und Kollegen verbringen, bekommen wir eine vage Vorstellung davon, wie schwierig es sein muss, wenn dieser Lebensbereich wegbricht", führt Müller aus. "Natürlich muss bei einem beruflichen Wiedereinstieg die gesamte Alltagsstruktur anders werden. Dabei die Motivation und das Durchhaltevermögen zu bewahren, fordert von allen Beteiligten Geduld und Courage gleichermaßen."

Der Ausbildungsmarkt zeigt gut vier Wochen vor Ausbildungsbeginn noch 1459 unbesetzte Ausbildungsstellen aus allen Berufsbereichen. Dem stehen 585 unversorgte Jugendliche gegenüber.

Der Stellenbestand ist mit 4502 Angeboten um 355 höher als im Juni und liegt damit um 49,5 Prozent über dem Vorjahreswert und auch über dem Niveau der Vergleichsjahre 2018 und 2019. Der Stellenzugang fällt mit 1112 um 167 höher als im Vormonat und um 310 höher als im Juli 2020 aus. "Vor den Sommerferien verschieben viele Unternehmen durch Betriebsurlaube oder Abwesenheit der Entscheider die Einstellungen eher in den September", analysiert Müller, "wobei ein Teil der Stellen bereits jetzt gemeldet wurde." Für den aktuellen Bestand zeigt die Stellenanalyse vier Hauptbereiche: 1307 Angebote aus Produktion und Fertigung, 795 aus Handel, Vertrieb und Tourismus, 729 im Gesundheits- und Sozialwesen und 653 aus Verkehr, Logistik, Schutz und Sicherheit.