Er ist die neue Nummer zwei

Dr. Martin Eder ist stellvertretender Schulleiter am Maria-Ward-Gymnasium

04.08.2021 | Stand 04.08.2021, 4:00 Uhr

Erst seit 1. August ist Dr. Martin Eder an seiner neuen Schule angekommen. Bis zum Schulstart hat er nun Zeit, sich einzuarbeiten und alles kennen zu lernen. −Foto: Richter

Altötting. Von Mitte Februar an hatte Daniel Laubmeier die Rolle der Nummer zwei am Maria-Ward-Gymnasium Altötting übernommen. Zum Halbjahr nämlich wechselte die bisherige Stellvertreterin Michaela Ingerl auf die Position der Schulleiterin, weil Gertrud Bindl in den Ruhestand ging. Kommissarisch übernahm Daniel Laubmeier Ingerls bisherigen Posten. Dass das kein Dauerzustand ist, war von vorneherein klar, zumal Laubmeier nun, zum Schuljahresende, das Gymnasium verließ, um näher an seinem Wohnort zu unterrichten.

Es brauchte also eine neue Nummer zwei. Die ist nun gefunden. Seit 1. August ist Dr. Martin Eder am Altöttinger Maria-Ward-Gymnasium. Das Büro ist noch recht kahl. Bislang sei bei all den Besprechungen und Planungen für das kommende Schuljahr noch nicht all zu viel Gelegenheit gewesen, sich einzurichten, sagt er. Doch der 34-Jährige ist zuversichtlich, dass sich das bald ändern wird.

Für den gebürtigen Schmidhamer (Markt Ruhstorf, Landkreis Passau), ist der Wechsel ans Maria-Ward-Gymnasium ein Schritt zurück zu seinen Wurzeln. Er habe selbst eine kirchliche Schule besucht, erzählt er. Das, was er dort vermittelt bekam, habe ihn geprägt, und das möchte der 34-Jährige nun auch als Lehrer und stellvertretender Schulleiter weitergeben. Konkret sind das "der christliche Glaube, die Gemeinschaft, die Wertschätzung, die sozialen Kompetenzen", zählt er auf.

Doch ehe es zurück zu den Anfängen gehen sollte, ging es für Dr. Martin Eder nach dem Gymnasiallehramtsstudium mit der Fächerkombination Englisch und Geografie an der Universität Passau ins Referendariat nach Vilshofen, Landau an der Isar sowie Bogen und schließlich ins Nachbarland. In Baden bei Wien lehrte er am Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium. Dann ergab sich die Möglichkeit, an der Universität Passau zu promovieren. Von 2016 an arbeitete er zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter, dann als wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Schulpädagogik. "Es war mir immer wichtig, die Lehre und den Unterricht nicht aus den Augen zu verlieren", sagt Dr. Martin Eder. Die Schüler durch die Schullaufbahn begleiten, von der fünften Klasse bis zum Abitur und sie in ihrer Persönlichkeitsentwicklung zu fördern, das sei sein Ziel und auch der Grund gewesen, warum es nach der Karriere in der Wissenschaft wieder zurück in die Praxis gehen sollte. Dass das Maria-Ward-Gymnasium die neue Wirkungsstätte wird, das trifft sich gut. "Die Lage passt." Seine Frau komme aus Pleiskirchen, und dorthin ist das Paar nun auch kürzlich gezogen.

Ab dem kommenden Schuljahr will Dr. Eder zunächst in Englisch und Geografie unterrichten. Bisher sei vorgesehen, dass er fünf Klassen übernimmt und wahrscheinlich eine zweite Klassenleitung in einer fünften Klasse. Die restliche Zeit will er für die Arbeit in der Schulleitung aufwenden. Dafür soll seine Erfahrung am Lehrstuhl für Schulpädagogik von Nutzen sein. "Darauf möchte ich meinen Fokus legen." In seiner Promotion drehte sich alles um den Bildungsbegriff, und das will Dr. Eder auch in Altötting einbringen. "Bildung ist vielschichtig. Nicht nur die Leistung zählt, auch die Weiterentwicklung der Persönlichkeit." Letzteres sei ein Punkt, der in seinen Augen in den vergangenen eineinhalb Pandemie-Jahren zu kurz gekommen sei. "Ich hoffe, bei den Kindern und Jugendlichen damit einen Nerv zu treffen und zeigen zu können, wie schön es sein kann, in einem Schulteam gemeinsam zu lernen."

− jor