Osterhofen/Arbing
Endlauer Weiher: Müll nimmt überhand

Vorsitzender des Fischereivereins Osterhofen-Arbing kritisiert egoistische Badegäste

21.08.2020 | Stand 19.09.2023, 6:55 Uhr

Schön lässt es sich am Endlauer Weiher baden. Die vielen Gäste an heißen Sommertagen sorgen aber für viel Müll. −Fotos: Schumergruber

"Doppelt so viele Badegäste kommen heuer im Vorjahresvergleich an den Endlauer Weiher", schätzt Roland Jummer, Vorsitzender des Fischereivereins Osterhofen-Arbing. Das ist für ihn grundsätzlich kein Problem. Was ihn aber gewaltig ärgert: Dass viele Gäste ihren Müll nicht wieder mit nach Hause nehmen. Bei 500 Besuchern an einem heißen Sommertag kommt so jede Menge zusammen.
Fischereiverein sammelt tütenweise Müll auf"An bestimmten Tagen müssen wir tütenweise Müll aufsammeln. Da ist von Essensresten über Verpackungen bis hin zu kaputten Schwimmtieren und Liegen alles dabei", sagt der Vorsitzende des Fischereivereins. "Sein" Verein ist Pächter des Weihers und so liegt ihm dessen Zustand besonders am Herzen.

Viele Leute seien egoistisch, kritisiert Jummer. So habe er eine Mutter und ihre Tochter darauf hingewiesen, dass sie den Haufen mit Bananen- und Melonenschalen neben ihrer Decke doch bitte wieder mit nach Hause nehmen sollten. Die beiden hätten ihn total verdutzt angeschaut. "Oder wenn der Eismann vorbeifährt. Dann liegen eine Stunde später 52 Eisbecher im Sand", erzählt der Vorsitzende weiter.

Besonders ärgern ihn Grillpartys am Weiher. Denn: Die sind eigentlich verboten. "Ab 22 Uhr ist Nachtruhe. Offenes Feuer und Grillen sind generell nicht erlaubt", erklärt Jummer. Trotzdem kämen sowohl Jugendliche als auch Familien mit Kindern zum Grillen ans Gewässer. Gerade erstere könnten zum Problem werden, wenn sie Alkohol intus haben. "Weist man sie auf das Grillverbot hin, werden sie pampig."

Deswegen musste der Fischereiverein die Polizei schon mehrmals rufen, verdeutlicht Jummer. An "schlimmen" Wochenenden mussten die Fischerkameraden sogar zwei bis drei Mal zum Hörer greifen. "Der Ärger muss nicht sein. Man kann doch auch vernünftig miteinander umgehen", sagt der passionierte Fischer.

Maisfeld zur Toilette umfunktioniertWas auch nicht sein muss: Dass die Angetrunkenen Glasflaschen zerbrechen oder ins Wasser werfen. Denn das könnte für andere Badegäste schnell gefährlich werden.

Jummer stinkt es außerdem, dass einige Besucher das angrenzende Maisfeld oder das Gebüsch als Toilette umfunktionieren. "Da liegen dann Tempos rum und es riecht entsprechend."

Die vielen Gäste müssen natürlich auch zum Weiher kommen. Und so entwickelt sich die Parksituation entlang der Zufahrtsstraße zunehmend zum Problem. "Der Seitenstreifen ist zugeparkt", stellt der Vorsitzende fest. Das hört Peter Wagner, Technischer Leiter der Kreis-Wasserwacht, nicht gerne. Er appelliert: "Die Rettungs- und Anfahrtswege müssen frei bleiben." Wenn zum Beispiel ein Badegast einen Herzinfarkt hat, muss ein Sanka schnell zum Weiher kommen können. "Der ist über zwei Meter breit und braucht einen gewissen Platz." Auch von der Müllproblematik hat Wagner schon gehört. Er kann nicht verstehen, warum Verpackungen einfach in der Natur liegen gelassen werden und fragt: "Muss das sein?"

− som