Ortenburg
Endgültiges Aus für Stuhlfabrik Kason

05.05.2018 | Stand 21.09.2023, 5:21 Uhr

Die Firma Kason existiert seit 1925, seinerzeit von Albert Katzbichler als kleine Schreinerei gegründet. − Foto: Rücker

"Wir haben bis zum Schluss gekämpft, aber es hat leider nicht sollen sein", sagt Wolfgang Kurmis (56). Vor zwei Wochen wurde die Entscheidung getroffen, die Stuhlfabrik "Kason" in Ortenburg (Landkreis Passau) endgültig aufzugeben. Eine Woche später wurden die verbliebenen Mitarbeiter, rund 60 an der Zahl, über das endgültige Aus informiert. Bis Ende Mai werden die letzten Aufträge aufgearbeitet, danach wird die vor 93 Jahren gegründete Firma aufgegeben.

Seit einem halben Jahr schwebte ohnehin das Damoklesschwert über dem Unternehmen. Eigentümer Wolfgang Kurmis hatte am 25. Oktober 2017 Eigeninsolvenz beantragt, wenig später übernahm der vom Gericht bestellte Insolvenzverwalter Dr. Hubert Ampferl die Geschäfte. Er zeigte sich seinerzeit sehr zuversichtlich, den Betrieb fortführen zu können. Zum einen gab es nach einem ersten Überblick genug Aufträge, zum anderen war er optimistisch, einen Unternehmer zu finden, der den Betrieb übernimmt.

"Doch das klappte nicht", sagte Dr. Ampferl in dieser Woche. Er und sein Team hätten zunächst branchengleiche und branchennahe Unternehmen in der Region angesprochen. "Es waren nicht wenige da und haben sich den Betrieb angeschaut." Doch zugebissen hat niemand. "Dann sind wir deutschlandweit auf Suche gegangen." Insgesamt habe man rund 70 potenzielle Investoren kontaktiert. Dr. Ampferl: "Es kommt sehr selten vor, dass so ein Verfahren nicht zum Erfolg führt und ein Betrieb eingestellt werden muss."

− hr

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