Am Sonntag (13. September) sollte der letzte Tag der Freibadsaison in Unteriglbach sein. Also rückten Bürgermeister Stefan Lang und die Kollegen am Nachmittag an, um Elisabeth Haslinger dafür zu ehren, dass sei seit 25 Jahren an der Kasse sitzt. Doch was passiert? Die Saison wird um drei Tage bis zum Mittwoch verlängert. Weil das Wetter so schön ist.
So etwas ist Haslinger gewohnt. Es passiert immer wieder, dass sie daheim beispielsweise gerade mit dem Kochen anfängt und dann das Telefon klingelt. "Es ist so viel los, kannst du bitte kommen?" Elisabeth Haslinger sagte nie Nein. Dafür sitzt sie zu gern an der Badkasse, begrüßt die Dauergäste ebenso freundlich wie Familien oder Urlauber. Sie freut sich, dass "ihr" Bad so beliebt ist. An Spitzentagen sind schon mal über 3000 Gäste da.
"Wenn‘s so richtig brummt, dann ist es am schönsten", sagt sie denn auch. Sie mag es nicht, wenn der Besuch an Tagen mit schlechtem Wetter nachlässt. Sie hat zudem ein sehr gutes Gefühl dafür, wie viele Gäste an einem Tag kommen werden. Am Samstag fragte Bürgermeister Stefan Lang – selbst als Schwimmer oft zu Gast –, wie viele Besucher es wohl werden könnten. Er schätze auf 440, die Kassiererin auf 330. Sie sollte nähe am Tagesergebnis dran sein wie er.
Die meisten Gäste kennt Elisabeth Haslinger mit Namen. Nicht nur Ortenburger, sondern auch Fürstenzeller oder gar Bad Griesbacher kaufen sich eine Saisonkarte. Mancher Gast käme täglich, darunter auch 85 und 90-Jährige. In diesem Jahr kam hinzu, dass sich jeder Besucher namentlich registrieren lassen musste, um im Falle eines Corona-Gastes die Infektionskette nachvollziehen zu können. Gebraucht wurden die ausgefüllten Zettel bis zum Sonntag nicht.
Elisabeth Haslinger (65) will weitemachenBürgermeister Stefan Lang – der dritte Bürgermeister während der 25-jährigen Dienstzeit – bedankte sich bei Elisabeth Haslinger für die zuverlässige und freundliche Arbeit während der vergangenen 25 Jahre. Die herzliche Atmosphäre während der kleinen Feierstunde zeige, was für ein gutes Team im Freibad Unteriglbach im Einsatz sei.
Auch wenn Elisabeth Haslinger mit 65 Jahren fast im Rentenalter ist, denkt sie noch nicht konkret ans Aufhören. Ihr mache die Arbeit so viel Spaß, so dass sie noch "ein bisschen" weitermachen wolle. Die Kollegen nahmen es freudig zur Kenntnis.
− hr
