Freyung-Grafenau
Einsatz für grenzübergreifenden ÖPNV

Trägerverein der Europaregion Donau-Moldau und 100 Beteiligte arbeiten daran

02.09.2021 | Stand 02.09.2021, 16:44 Uhr

End- oder Zwischenstation in Freyung? Grenzübergreifend wird derzeit daran gearbeitet, einen über die deutsch-tschechischen Landesgrenzen funktionierenden ÖPNV auf den Weg zu bringen. −Foto: Karl

Der Trägerverein der Europaregion Donau-Moldau arbeitet daran, den grenzübergreifenden ÖPNV voran zu bringen – heißt es in einer Mitteilung. Vor etwa drei Jahren hatte er das Projekt "Grenzüberschreitender ÖPNV Niederbayern-Südböhmen-Pilsen" ins Leben gerufen.

"Etwa 100 Akteure arbeiten aktuell vorwiegend aus den ostbayerischen Landkreisen sowie aus den Regionen Süd- und Westböhmen daran, Schritt für Schritt Verbesserungen bei grenzübergreifenden Bus- und Bahnlinien zu erreichen", ist in der Mitteilung nachzulesen.
Zwei Neuerungen: In Südböhmen wurde eine verlängerte grenznahe Wanderbuslinie "Winterberg (Vimperk) – Kvilda – Strážný" mit Fahrradanhänger täglich bereits von Juli bis August 2021 betrieben. Während der Pilotsaison 2020 wurden mehr als 3000 Fahrgäste und 250 Fahrräder werktags zwischen Vimperk und Kvilda befördert. Nun fährt der Radbus neu fast bis zur deutsch-tschechischen Staatsgrenze (insgesamt ca. 66 km) und neu auch an den Wochenenden. Dank einer guten Zusammenarbeit der Stadt Vimperk mit dem Südböhmischen Verkehrsdienstleister (JIKORD) wurde diese Buslinie mit dem südböhmischen ÖPNV-System völlig optimiert und integriert, das günstige Umsteigetagesticket "JIKORD plus" eingeführt und Anschluss an die südböhmischen Radwege gesichert. Dem Projekt haben sich auch acht andere Gemeinden angeschlossen.

"Es ist unser Angebot sowohl für die Bewohner von Vimperk als auch für die Besucher des Böhmerwaldes. Wir hoffen, dass es ihnen unser Radbus ermöglicht, die Stadt Vimperk mit dem renovierten Schloss bequem zu besuchen", freut sich Jaroslava Martanová, Bürgermeisterin von Vimperk, und wünschte sich "eine zeitnahe ÖPNV-Vernetzung mit dem benachbarten Niederbayern – beispielsweise eine grenzüberschreitende Buslinie Vimperk – Freyung – Waldkirchen".

Die Stadt Vimperk – auch "Tor in den Böhmerwald" genannt – befasst sich langfristig mit der Förderung des umweltschonenden Verkehrs (Radtouristik, Bus, Schiene). "Dieses ÖPNV-Projekt ist ein Vorbild einer systematischen und fachübergreifenden Zusammenarbeit der südböhmischen Akteure in den Bereichen ÖPNV + Tourismus durch Anwendung eines stabilen und unabhängigen Modells der Finanzierung aus mehreren Quellen. Die Orientierung der Stadt Vimperk auf Fahrradtouristik bringt Wertschöpfung für die umliegende Region", ist sich Dr. Jan Gregor, der Verkehrsmanager des Trägervereins Europaregion Donau – Moldau (EDM), sicher.

Vimperk ist bekanntlich jahrelang auch Partnerstadt von Freyung. Deswegen waren an der feierlichen Eröffnungsveranstaltung Anfang Juli in Strážný auch niederbayerische Nachbarn dabei – Helga Weinberger, stellvertretende Landrätin des Landkreises Freyung Grafenau, und Heinz Lang, stellvertretender Bürgermeister von Freyung. Im Bezug auf die bereits umgesetzte Annäherung dieser Radbuslinie zur deutschen Staatsgrenze sowie auf die künftige Landesgartenschau in Freyung wird immer mehr über eine grenzüberschreitende Buslinie "Vimperk – Freyung" diskutiert.

Darüber hinaus sind im Landkreis Freyung-Grafenau zum ersten Mal Fahrten mit dem Anschlussbus Nr. 606 bis zum Dreisessel aus Richtung Waldkirchen oder Nové Údolí möglich.

− pnp