Obing
Einkaufshilfe in Obing: Solidarität in Zeiten der Krise

31.03.2020 | Stand 31.03.2020, 19:00 Uhr

Wollen während der Corona-Krise als Einkaufspaten Sinnvolles tun: Rainer Staar und Luisa Wimmer. −Foto: privat

"Ich habe in den vergangenen Tagen eines gelernt: Dass es aktuell meine Aufgabe als ältere Mitbürgerin ist, alles dafür zu tun, die Pfleger, das Krankenhauspersonal und so weiter zu entlasten." Das sagt die Obingerin Gudrun Steinack (80). Dazu gehöre es, auf Besuche der Kinder und Enkel zu verzichten, nicht Einkaufen zu gehen und generell sozialen Kontakt so gut es geht zu vermeiden, um einer Ansteckung mit dem Coronavirus zu entgehen. Ein Leben fast ausschließlich Zuhause. "Es ist für mich außerordentlich befremdlich, da ich mich doch fit fühle. Aber ich weiß, ich muss mir helfen lassen." Und das tut die Seniorin. Seit vergangener Woche nutzt sie ein Angebot, das es mittlerweile in vielen Kommunen gibt: Die sogenannte Einkaufshilfe. Meist junge Menschen erledigen für Personen, die der Risikogruppe angehören, Einkäufe. In Obing bietet die KLJB gemeinsam mit vielen Freiwilligen wie Ingrid Wimmer, deren Tochter Luisa und Rainer Staar diese Hilfe an.

‚"Ich habe den Eindruck, dass viele Senioren ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie unsere Hilfe in Anspruch nehmen und dass sie denken, sie wären für uns eine Last", erzählt Ingrid Wimmer. "Dabei warten die Helfer im Hintergrund geradezu auf ihren Einsatz." Seit über einer Woche ist die sie die Anlaufstelle für die Einkaufshilfe in Obing. Wer möchte, kann sich telefonisch bei ihr melden. Niemand müsse ihr dabei eine Erklärung liefern, weshalb man den Hilfsdienst in Anspruch nehme. "Es ist im Moment einfach eine besondere Situation", betont Wimmer.

Diejenigen, die den Einkaufsdienst in Obing in Anspruch nehmen wollen, können sich von Montag bis Freitag zwischen 9 und 12 Uhr unter Tel. 08624/4260 bei Ingrid Wimmer melden.

− aic



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