Es sind merkwürdige Zeiten. Seit Wochen ist die Loipenrunde in Hemerau gespurt. Täglich können Langlauffreunde dort auch bei Flutlicht laufen. In normalen Jahren wäre das Anlass zur Freude für viele hundert Sportler aus nah und fern. Sie alle würden herfahren und begeistert ihre Runden drehen.
Auch vor dem Hintergrund, dass im letzten Jahr aus Schneemangel gar nichts ging mit der Loipe. Es war kurios: Die Stadt Hauzenberg hatte damals im Januar das nagelneue Spurgerät geliefert bekommen. Im Jahr 2020 kam es kein einziges Mal zum Einsatz. Es lag nie genug Schnee, um etwas zu spuren.
Ganz anders heuer. Seit knapp 14 Tagen reiche der Belag bei Hemerau, berichtet Centa Allmannsberger als Leiterin des Tourismusamts. Vereinsmitglieder der Nordicfreunde Hauzenberg betreuen die Loipe mit viel Engagement. Drei Mitglieder des Vereins mit über 600 Mitgliedern richten als Fahrer mit dem Gerät der Stadt die Loipe her. Jeden Tag.
Ausnahme war der Mittwoch diese Woche. Ein Defekt hatte das Fahrzeug lahmgelegt. Dutzende Sportler waren trotzdem unterwegs. Aber das Gerät war schnell repariert. Es wird wieder gespurt.
An der Loipe ist jeden Tag das Flutlicht an. Um 21 Uhr müssen aber alle natürlich wieder zu Hause sein.
In anderen Jahren würden das Tourismusamt und die Nordicfreunde groß das Angebot einer Flutlichtrunde bewerben. Aber natürlich nicht heuer. Werbung hat man bewusst nicht gemacht, nur vereinsintern in den Netzwerken. Die Eingeweihten wissen Bescheid. Auswärtige dürfen ohnehin nicht kommen. Das Angebot steht heuer also in Zeiten der 15-Kilometer-Regel nicht für Gäste zur Verfügung, sondern für Anwohner und Einheimische.
− mr
