Alkofen
Eine Viertelstunde Hagel – und die Folgen

28.05.2018 | Stand 20.09.2023, 2:34 Uhr

Ein Bild der Verwüstung hat Landwirt Hans Gerstl vor Augen. Das Laub seiner Zuckerrüben hängt seit Sonntagabend wie gehäckselt an den Stängeln. Der 32-Jährige hofft, dass die Pflanzen sich zumindest teilweise noch erholen. Die Ackerbohnen in seinem Rücken "sind dagegen komplett hin". − Foto: Baumgartl

Während Unwetter am Sonntagabend in Teilen das Landkreises Passau schwere Hagelschäden anrichteten, blieb der Raum Vilshofen weitgehend verschont. Mit einer Ausnahme: Alkofen. Dort entlud sich ein lokales Gewitter extrem heftig. Gut eine Viertelstunde lang prasselten bis zu zwei Zentimeter große Eiskörner herab. Wegen eines verstopften Gullis stand die Alkofener Hauptstraße 70 Zentimeter unter Wasser und musste eine Stunde lang gesperrt werden.

Am Montag besichtigten Gartenbesitzer und Landwirte die Schäden, in den sozialen Netzwerken kursierten Fotos und Videos von prasselnden Hagelkörnern, weiß überhäuften Einfahrten und zerstörten Blumen. Erst am Montag überblickte auch Landwirt Hans Gerstl die Hagelschäden auf seinen Feldern. "Am Sonntag habe ich mir noch einen Teil angeschaut, aber dann bin ich reingegangen. Ich wollte das alles gar nicht sehen", sagt der 32-Jährige. Auch wenn seine Hagelversicherung einen Teil der Schäden abdecken wird, ist er frustriert: "Da hegt und pflegt man die Pflanzen das ganze Jahr über – und dann ist in einer Viertelstunde alles hin."

Sein Betrieb liegt in Kehrwisching, etwa einen Kilometer südlich der Ortsmitte von Alkofen. 36 Liter Regen und Hagel pro Quadratmeter fielen Gerstls Messungen zufolge dort innerhalb einer halben Stunde. Die Schäden auf den Feldern zeigen Hans Gerstl, dass der extreme Hagel nur auf einem begrenzten Gebiet von rund drei Kilometern Durchmesser niedergegangen ist. Rund 50 Hektar seines Ackerlands, so schätzt er, sind betroffen.

− heb

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