Fridolfing
Eine Hoheit bei den Imkern

Bayerische Honigprinzessin Alexandra Krumbachner zeichnete verdiente Bienenfreunde aus

21.02.2022 | Stand 20.09.2023, 5:06 Uhr

Aus dem Vorstand verabschiedet wurden Klaus Pertl (1. Vorsitzender), Matthias Weiss (2. Vorsitzender, Mitte) und Reinhard Ganghofner (Kassier, links). −Fotos: Anna Aigner

Der Imkerverein Fridolfing hatte in seiner Jahreshauptversammlung neben den turnusmäßigen Berichten aus der Vorstandschaft nicht nur interessante Neuigkeiten für seine Mitglieder sondern auch Besuch der Bayerischen Honigprinzessin Alexandra Krumbachner, für die es ein richtiges Heimspiel war, da sie aus dem Landkreis Traunstein stammt.
Vorsitzender Franz Schönsmaul bat in seiner Begrüßung zuerst um eine Schweigeminute für das Mitglied Franz Gruber, "Polz-Franz" genannt, der im Oktober letzten Jahres verstorben war und dem posthum die Ehrennadel in Bronze verliehen wurde. In seinem Bericht ging er auf die Vereinsaktivitäten ein. 44 Mitglieder, 40 Männer und vier Frauen zählt der Verein, der 195 Bienenvölker betreut und neun "Imkern auf Probe" gerade das Know-how des Imkerns beibringt. Schönsmaul erinnerte daran, dass der Verein am 24. April 1880 als Bienenzuchtverein für die Distrikte Laufen-Tittmoning gegründet worden war, ein Jubiläumsfest zum 140-jährigen Bestehen aber pandemiebedingt leider nicht stattfinden konnte. Im Jahr 2020 sei ein neues Logo für den Verein erstellt worden, ebensowie eine neue Homepage mit der Adresse imkerverein-fridolfing.de. Außerdem erhielt der Verein von der VR – Bank ein Honigernte-Set und wurde für seine Jugendarbeit von der Gemeinde gefördert.

2021 fand dann die Registrierung im Vereinsregister als Imkerverein Fridolfing e.V. statt, die Gemeinnützigkeit ist festgeschrieben, so dass Spendenbescheinigungen ausgestellt werden können. Der Verein hat drei Bienenstandorte, nämlich in Götzing/Englschalling, in der Lagune in der Salzachau und auf dem Schulgelände in Fridolfing. Bienenfachwart und 1.Vorsitzender Franz Schönsmaul freute sich über die Auszeichnungen zweier Mitglieder des Vereins, die für ihren Verein einmal Silber (Carola Heger) und einmal Bronze (Bernhard Schönsmaul) beim Honigwettbewerb des Landesverbandes Bayerischer Imker e.V. geholt hatten.

Anfängerlehrgang im März

Der Ausblick für 2022 beinhaltete die Ankündigung eines Anfängerlehrganges in Bienenhaltung. In zwei Lerneinheiten – jeweils am Samstag, 12. und 26. März, werden beim Dorfwirt in Fridolfing die Grundlagen der Biologie der Bienen sowie Informationen zu wichtigen Entscheidungen für den praktischen Einstieg vermittelt. Der Kurs ist kostenlos, eine Anmeldung muss über die Homepage des imkerverein-fridolfing.de erfolgen. Außerdem finden monatliche Imkerstammtische statt, in welchen aktuelle Themen wie beispielsweise die Förderung der Bienengesundheit bzw. die Bekämpfung von Bienenkrankheiten, Königinnenvermehrung oder Imkereiprodukte behandelt werden. Der nächste Stammtisch ist am 7. März.
Der Bericht des Schatzmeisters Reinhard Ganghofner gliederte sich in die Zeit vom 1. September bis 31. Dezember 2020 und vom 1. Januar 2021 bis 31. Dezember 2021 und zeigte gesunde Vereinsfinanzen. Von Kassenprüfer Alois Maier wurde auch im Namen der Kassenprüferin Karin Thalbauer eine sehr ordentliche Kassenführung bescheinigt, worauf eine einstimmige Entlastung der Vorstandschaft erfolgte. Maier empfahl, zur besseren Übersicht eine Software anzuschaffen, welche die Mitgliederverwaltung sowie die Arbeit des Kassiers zusammenführt.
Durch den Rücktritt Reinhard Ganghofners als Schatzmeister wurde eine Neuwahl fällig. Zweiter Vorsitzender Matthias Engelbracht schlug dafür Karin Thalbauer vor, welche einstimmig ins Amt der Schatzmeisterin gewählt wurde. Da sie nun als Kassenprüferin nicht mehr zur Verfügung steht, wurde auch dieses Ehrenamt frei. Reinhard Ganghofner erklärte sich bereit und bekam das einstimmige Plazet der Vereinsmitglieder.

Ehrungen

Im Namen des Imkervereins Fridolfing e.V. ehrte die Bayerische Honigprinzessin Alexandra Krumbachner

– für 15 Jahre Mitgliedschaft Martin Lenz, Franz Gruber, Engelbert Schillmeier und Franz Schönsmaul mit der Ehrennadel in Bronze

–für 25 Jahre Mitgliedschaft Klaus Pertl mit der Ehrennadel in Silber und
–für 40 Jahre Mitgliedschaft Max Karsch mit der Ehrennadel in Gold.

Für langjährige Verdienste als Schriftführer und Kassier erhielt Reinhard Ganghofner die Verdienstnadel in Bronze (diese Ehrung war bereits für das Jahr 2020 vorgesehen) und die Verdienstnadel in Silber.

–Die hohe Ehre der Verdienstnadel in Silber erhielt auch Klaus Pertl für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit als erster Vorsitzender des Imkervereins.
Vorsitzender Franz Schönsmaul verabschiedete dann Klaus Pertl (1. Vorsitzender bis 2020), Matthias Weiss (2. Vorsitzender bis 2020) und Reinhard Ganghofner (Kassier bis Februar 2022) aus der Vorstandschaft und überreichte ihnen als symbolischen Dank für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit eine Flasche Wein. Dritter Bürgermeister Wolfgang Grösch nahm die Ehrungen durch die Gemeinde vor. Er überreichte Klaus Pertl die Fridolfinger Münze in Silber und die Ehrennadel in Silber mit Ehrenurkunde für langjährige Mitgliedschaft im Verein und besondere Verdienste als 1. Vorsitzender von Juli 1999 bis September 2020.

Ehrennadel in Gold für Reinhard Ganghofner

Reinhard Ganghofner erhielt die Ehrennadel in Gold mit Ehrenurkunde für 26 Jahre ehrenamtlicher Tätigkeit, drei Jahre als Schriftführer und 23 Jahre als Kassier.

In seinem Grußwort überbrachte Grösch die Grüße des Bürgermeisters und des Gemeinderats und ließ es sich nicht nehmen, diese auch in ein Gedicht zu fassen. Er gratulierte dem Verein sowohl zu seinem 140-jährigen Bestehen als auch zu seiner Entscheidung, sich registrieren zu lassen "jetzt ist er e.V., das ist schlau", resümierte er.

Die Bayerische Honigprinzessin Alexandra Krumbachner, welche die vielen Ehrungen vorgenommen hatte, sprach in ihrem Grußwort allen Geehrten einen herzlichen Glückwunsch aus. Im Gespräch mit ihr war zu erfahren, dass die Wahl zur Honigprinzessin nichts mit einer Miss-Wahl zu tun hat, sondern von einer Jury der beiden großen Imkerverbände – dem Landesverband Bayerischer Imker e.V. und dem Verband Bayerischer Bienenzüchter e.V. – vorgenommen wird. In einem Referat müssen die Anwärterinnen ihre Kenntnisse unter Beweis stellen. Dies tat sie 2019 zum Thema ,Warum man einen regionalen Honig kaufen soll’. Krumbachner hat außerdem das Wissen um das Imkerhandwerk schon in ihrer Familie gelernt, die seit vielen Generationen Honig herstellt. Sie ist Fachwirtin der Imkerei, nennt 38 Bienenvölker ihr eigen und wird im September am Meisterkurs teilnehmen. Sie findet es absolut wichtig, das Imkern von Grund auf zu lernen, bevor ein eigenes Bienenvolk angeschafft wird, da die Honigbienen auf den Menschen angewiesen sind und regelmäßig beobachtet und kontrolliert werden müssen. Bienenkrankheiten wie Varroa müssen rechtzeitig erkannt und behandelt werden, da auch kranke Bienen ausfliegen und diese Krankheiten auf Blüten übertragen und damit verbreiten. Sie empfiehlt daher allen an der Imkerei Interessierten ohne Grundwissen einen Anfängerlehrgang, dann eine zweijährige Lehrzeit, "Imker auf Probe" genannt, bei einem Imkerverein, bevor man auf dem eigenen Grund mit Bienen zu arbeiten beginnt. Gefragt nach dem Bayerischen Honigfest sagte sie, dass dieses für den 6. November in Seeg im Ostallgäu geplant ist.

− aig