Passau
Eine Herzensangelegenheit: Spatenstich beim AWO-Kinderhaus in Neustift

06.09.2021 | Stand 21.09.2023, 0:00 Uhr

Packten zusammen an: Den Spatenstich übernahmen (v.l.) Kinderhaus-Leiterin Anita Schmid, der ehemalige AWO-Vorsitzende Alois Fraunholz, Ex-Praktikant Josef Brunnbauer, Franz Prügl, Andreas Rother, Stefanie Auer, AWO-Ehrenvorsitzender Dieter Metzler, Jürgen Dupper, Johannes Just, Erika Träger, Hans-Jürgen Bauer und Armin Dickl. −Foto: Munzinger

Wenn dieses Quartett geschlossen auftritt, dann ist meist Wichtiges im Busch. Gestern war es mal wieder so weit: Die Bürgermeister Armin Dickl (CSU), Andreas Rother (SPD), Erika Träger (FW) und Jürgen Dupper, also alle vier Bürgermeister der Stadt, waren gestern allesamt nach Neustift gekommen. Doch nicht nur sie. Auch die Stadträte Franz Prügl (ÖDP) und Grünen-Fraktionschefin Stefanie Auer waren da. Gemeinsam griffen die politischen Granden zur Schaufel, denn es stand ein für alle erfreulicher Termin auf dem Programm: der Spatenstich zur Erweiterung des AWO-Kinderhauses in Neustift.

Dort wartete bereits der überglückliche Johannes Just. Der 26-jährige hat jüngst erst Alois Fraunholz als Vorsitzender des Arbeiterwohlfahrts-Ortsvereins Heining (AWO) beerbt. Der Spatenstich war sein erster größerer Auftritt in neuer Funktion. "So lässt sich eine Amtszeit starten", sagte er vergnügt. "Das ist ein historischer Moment für die AWO. Das Kinderhaus hat ja eine längere Geschichte als ich selber. Es ist wirklich ein tolles Projekt."

Ein einfaches war es allerdings nicht. Viele Diskussionen hatte es im Vorfeld gegeben. Um dem gestiegenen Bedarf nach Kinderbetreuungsmöglichkeiten gerecht zu werden, sollte zuerst ein Neubau beim AWO-Kinderhaus Rittsteig entstehen. Schließlich wurde daraus ein Anbau in Neustift.

Dann stiegen die Kosten. 2,6 Millionen Euro sollte das von Architekt Egon Krassler entworfene Gebäude mit rund 900 Quadratmetern – genug Platz für vier Kindergruppen –, ursprünglich kosten. Aber, wie Just sagt: "Die Baupreissteigungen zur Zeit sind bemerkenswert." 3,9 Millionen Euro sind nun veranschlagt. Knapp 1,6 Millionen davon übernimmt der Freistaat, die Stadt übernimmt rund 900000 Euro, den Rest stemmt die AWO.

Doch allen Widrigkeiten zum Trotz habe sich die AWO nicht weggeduckt, betont Just. Dass die Stadt zudem immer ein offenes Ohr gehabt und wunderbar kooperiert habe, habe dafür gesorgt, dass nun doch alles geklappt hat. "Man hat gemerkt, dass es für alle eine Herzensangelegenheit war."

"Wenn es um Kinder und Jugendliche geht, dann ist das in Passau eine überfraktionelle Sache, da stehen alle zusammen", sagte Just dann in seiner kurzen Ansprache, in der er sich bei allen Vertretern aus Politik und Verwaltung bedankte.

Der OB erklärte, wer für den Neubau in Wahrheit verantwortlich ist, nämlich die Passauer, "die seit 2017 eine Geburtenrate hinlegen, die sich gewaschen hat". Nun sei die Stadt "unendlich froh", dass mit dem AWO-Kinderhaus alles geklappt hat, auch wenn ein falsch verlegter Kanal und ein Wanderweg für eine Verzögerung des Baubeginns gesorgt haben.

Die Erweiterung des Kinderhauses sei freilich nur ein Schritt auf dem Weg zu mehr Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Der PNP sagte der OB: "In unmittelbarer Nachbarschaft wird jetzt noch der Neubau in Heining geplant. Es wird sich noch einiges tun."