Eging
Ein Windrad für Eging? metron eging beantragt Bau

Gemeinde fordert weitere Infos zur gesetzlichen Regelung

19.07.2022 | Stand 19.07.2022, 17:58 Uhr

−Foto: Jens Büttner, dpa (Symbolfot)

Die Firma metron eging GmbH will auf ihrem Gelände in der Grafenauer Straße 16 ein Windrad errichten. In der jüngsten Sitzung hat der Gemeinderat den Antrag behandelt.

"Es dreht sich um eine sogenannte Kleinwindanlage mit einer Höhe von 24 Metern", erklärte Bürgermeister Walter Bauer in der öffentlichen Sitzung. Der Bauausschuss schlug vor, den Antrag zunächst zurückzustellen.

So wurde es auch einstimmig im Marktrat beschlossen. Es sollten zunächst weitere Informationen eingeholt werden, war man sich einig.

Auch wollte der Bürgermeister nochmals Rücksprache mit dem Antragsteller halten. Derzeit gilt für Windkraftanlagen gesetzlich noch die 10H-Regelung: Nach dieser Bestimmung in der Bayerischen Landesbauordnung müssen Windkraftanlagen einen Mindestabstand vom 10-fachen ihrer Höhe zu Wohngebäuden in Gebieten mit Bebauungsplänen einhalten. In Eging würde die Distanz zur nächsten Wohnbebauung in der Mühlbergstraße aber nicht die erforderlichen 240 Meter betragen, sondern nur rund 170 Meter, erklärt Walter Bauer.

Er erwartet jedoch, dass die 10 H-Regel im Herbst auf Bundesebene gekippt wird und die Vorgaben dann weniger streng sind. Erst dann wollten die Gemeinderäte über das gemeindliche Einvernehmen beraten, so der Stand vom Donnerstag.

Doch Anfang dieser Woche hat die Metron Eging GmbH erklärt, dass die Einhaltung der 10H-Regelung für derart kleine Anlagen laut Herstellerangaben nicht erforderlich sei. Das teilte Walter Bauer am Dienstag gegenüber dem VA mit. Das Landratsamt sei anderer Meinung, räumte Egings Bürgermeister ein. Ihm zufolge sei die Firma Metron nun dabei, sich die Richtigkeit ihrer Angaben offiziell bestätigen zu lassen.

"Wir sind offen für die Kleinwindanlage, wollen gesetzlich aber auf der sicheren Seite sein", fasst Walter Bauer die Sicht des Marktrats zusammen.

Christian Altmann (SPD) wollte wissen, ob die Rotoren über die Straße reichen. Dies sei nicht der Fall, wusste Georg Fröhler (CSU). Heinrich Rauscher (CSU) interessierte sich für die zu erwartende Lärmbelastung. Laut Hersteller laufe der Betrieb leise, das Windrad sei für Wohngebiete geeignet, so Walter Bauer.

− kus