Der "Schusterhans" ist von der Innung und der Handwerkskammer vor Kurzem in München mit dem Goldenen Meisterbrief geehrt worden. Im Jahr 1966 erwarb der heute 74-Jährige mit viel Fleiß den Titel des Schuhmachermeisters. Immer noch steht er tagtäglich in seiner kleinen Werkstatt, die wie aus einer anderen Zeit anmutet.
Während sich die Welt um ihn herum zur Wegwerfgesellschaft entwickelt hat, sitzt Johann Stehböck Tag für Tag auf einem Schemel in der bescheidenen Werkstatt, repariert Schuhe oder fertigt Maßschuhe an. Da er nach 60 Jahren nach wie vor große Freude an seinem Beruf und dem Umgang mit den Menschen hat, ist seine Berufswahl auf jeden Fall die richtige gewesen. 1956 ging er beim Vater in die Lehre, legte zehn Jahre später die Meisterprüfung ab und arbeitete dann für einige Zeit in der Schuhindustrie. 1980 übergab ihm sein Vater den Betrieb, und seitdem führt Johann Stehböck daheim die Schusterwerkstatt. Aber er beherrscht nicht nur das Schusterhandwerk, sondern er ist auch sehr musikalisch, spielt Violine, Orgel und Flöte, ist Geiger beim Orchester der Salzburger Kulturvereinigung, in Ainring ist er Organist und Chorleiter. Vor zwei Jahren zeichnete ihn Bürgermeister Hans Eschlberger mit der Ehrennadel der Gemeinde in Silber aus, weil Stehböck 30 Jahre lang, von 1984 bis 2014, Mitglied im Gemeinderat war.
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Der 74-jährige "Schusterhans" arbeitet tagtäglich in seiner Schusterwerkstatt, weil ihn seine Arbeit freut und er gerne mit Menschen zu tun hat. − Fotos: Tanja Weichold
