Ein Original in zerrissenem G’wand

11.02.2021 | Stand 11.02.2021, 10:49 Uhr

Der "Jodelkaiser" Josef Ecker hat die Moritat vom Pölsterl eingesungen und bei Youtube veröffentlicht. Unser Bild zeigt ihn neben der Pölsterl-Statue auf dem Wöhrdplatz in Kelheim. −Foto: Katrin Berger

Der Pölsterl lebte von Almosen und zog im Bezirk Abensberg-Kelheim von Jahrmarkt zu Jahrmarkt, wo er das einzige Lied vortrug, das er beherrschte, das "Pölsterllied". Das gab ihm seinen Spitznamen. Johann Baptist Lindner, genannt Pölsterl, starb im Winter vor 100 Jahren, nachdem er halb erfroren in einem leerstehenden Stall des Wirtshauses in Breitenbrunn aufgefunden und bereits im Sterben liegend in ein Krankenhaus gebracht worden war, wo er kurz darauf für immer seine Augen schloss und auch am selben Ort begraben worden sein soll.

Bekannte Quellen, unter anderem der einstige Heimatforscher Richard Fritz, berichten, der Sterbeort sei Neustadt an der Donau gewesen, doch dort fanden sich keine entsprechenden Einträge im Sterberegister, wie Dr. Wolf-Heinrich Kulke, Stadtarchivar von Kelheim, herausgefunden hat. Da Neumarkt in der Oberpfalz ohnehin näher an Breitenbrunn liegt, hat er dort bei seinem Kollegen Dr. Frank Präger angefragt. Doch auch er wurde weder in den Sterberegistern des Standesamts Neumarkt, noch in den Krankenhausbüchern von Ende Oktober 1920 bis Ende Januar 1921 oder alten Zeitungen fündig. Allerdings fiel Präger ein Hinweis auf ein damals offenbar bestehendes Krankenhaus in Breitenbrunn ins Auge – Pölsterl könnte also auch dorthin gebracht worden sein, oder ins zehn Kilometer entfernte Parsberg. Hier will Kulke noch weiter recherchieren. In Pölsterls vor Schmutz starrender Kleidung sollen 400 Mark in Silbergeld eingenäht gewesen sein, schreibt Franz Osterrieder in der 1937 erschienenen Beilage "Ingolstädter Heimatgeschichte" Nr. 4 des "Donauboten".

Den ausführlichen Artikel lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der Altbayerischen Heimatpost.